Bonner SC Aufsichtsrat bestellt kommissarisches Präsidium

BONN · Nach den Rücktritten der Präsidiumsmitglieder Sascha Frenz und Frank Crämer hat der Aufsichtsrat des Bonner SC reagiert. Zur Herstellung der Vertretungsbefugnis des Vereins hat der Aufsichtsrat den bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Harder, den BSC-Jugendleiter Stefan Krämer und den sportlichen Leiter Thomas Schmitz zu Präsidiumsmitgliedern ernannt.

„Der BSC ist nicht führungslos, sondern voll handlungsfähig“, sagt dazu Jürgen Harder: „Der Aufsichtsrat des BSC arbeitet seit Monaten in der bestehenden personellen Zusammensetzung vertrauensvoll und reibungslos zusammen. Seit mehreren Monaten haben wir vertrauliche Gespräche mit verschiedenen Kandidaten geführt, die aber leider (noch) nicht erfolgreich waren."

Und weiter: "Wir alle können das Drängen von Sascha Frenz und Frank Crämer verstehen, die Vereinsspitze wieder zu komplettieren; doch die Historie des alten Bonner SC schreckt leider immer noch potenzielle Kandidaten ab. Dass die Situation jetzt durch die beiden Rücktritte, die aus meiner Sicht angesichts der Tatsache, dass der Vorstand in die konzeptionelle Arbeit in vollem Umfang integriert war, nicht nachvollziehbar sind, nicht leichter geworden ist, ist aber auch klar. Die neue Saison will geplant werden, die Diskussionen verunsichern Mannschaft, Verein und Sponsoren.“

Erfreulich sei, dass Frank Crämer sich weiter im BSC engagieren werde, wenn auch nicht mehr an solch herausragender Stelle. „Wichtigste Aufgabe wird es jetzt für uns sein, den Fokus auf die sportlichen Aufgaben zu richten“, so Präsidiumsmitglied Stefan Krämer: „Wir stehen mit unserer ersten Mannschaft, U19 und U17 vor wichtigen Herausforderungen, die es erfolgreich zu bewältigen gilt. Dafür benötigen wir Ruhe nach innen und außen. Die internen Angelegenheiten gehen wir ruhig und sachlich an und werden zu gegebener Zeit Mitglieder - auch im Rahmen unserer Mitgliederversammlung - und Öffentlichkeit informieren.“

Für Jürgen Harder rückt jetzt dessen bisheriger Stellvertreter Michael Pieck an die Spitze des Aufsichtsrats, neuer stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Hans Heindrichs. „Wir haben immer gesagt, dass der Weg lang und auch mit Rückschlägen versehen sein wird“, sagt Michael Pieck: „Ich hätte mir persönlich gewünscht, dass alle in den Führungsgremien gemeinsam für neue Konstellationen offen sind, denn so viele ehrenamtliche Mitstreiter und blau-rote Verrückte haben wir nicht. Jetzt gilt es Kontinuität in den Verein zu bringen.“

Der Aufsichtsrat stellt weiterhin fest, dass der Bonner SC seit der Wiedererlangung der Spielberechtigung 2011/2012 viel erreicht habe, aber die Strukturen müssten weiter gefestigt werden. Nicht zuletzt deswegen sei auch keine Lizenz für eine mögliche Regionalliga-Saison beantragt worden.

„Mit uns wird es weiter solides Arbeiten ohne finanzielle Risiken geben“, so Harder. Wenig hilfreich seien Diskussionen in der
Öffentlichkeit, den Medien oder den sozialen Netzen. Wer dem Verein helfen wolle, könne sich an den verschiedensten Stellen einbringen, Präsidium und Aufsichtsrat stehen für vertrauliche Gespräche immer zur Verfügung.

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