Fix unterwegs im Dienste der Wissenschaft

Es war ein ganz besonderer Stresstest. Weniger für Lena Schöneborn, Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf von den SSF Bonn und Startläuferin der Telekom-Staffel beim Deutsche Post Marathon, als vielmehr für die Technik.

Bonn. Es war ein ganz besonderer Stresstest. Weniger für Lena Schöneborn, Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf von den SSF Bonn und Startläuferin der Telekom-Staffel beim Deutsche Post Marathon, als vielmehr für die Technik.

Exakt 8,8 Kilometer trug die Spitzenathletin ein mobiles Diagnosegerät, mit dem per breitbandiger Mobilfunktechnik in Echtzeit und diagnostischer Qualität die Herzfrequenz der 25-Jährigen in die kardiovaskuläre Abteilung Telemedizin der Berliner Charité übertragen wurde, wo Fachärzte direkt am Monitor die Daten der Olympiasiegerin ablesen konnten.

Fünf Klebeelektroden und eine EKG-Zentraleinheit in Scheckkartenformat übertrugen die Werte. Neben Schöneborn stellten sich noch vier weitere Läuferinnen und Läufer für diesen Versuch zur Verfügung. "Hier und heute ist das ein ganz besonderer Härtetest für diese Übertragungsmethode", meinte Axel Wehmeier, Leiter des Konzerngeschäftsfeldes Gesundheit bei der Deutschen Telekom.

"Schließlich sind Tausende Läufer und sicherlich ebenso viele Mobilfunkgeräte von Zuschauern um die Probanden herum." Das Anwendungsfeld einer solchen Übertragungs- und Diagnosetechnik soll sich keinesfalls auf den Sport beschränken. "Unser Ziel ist es, dass Risikopatienten, die beispielsweise unter einer Herzinsuffizienz leiden, nicht ständig eine Klinik aufsuchen müssen, sondern mittels dieser Technik überwacht werden können", erklärte Michael Scherf, Vorstand des an diesem Versuch beteiligten Hardwareproduzenten Getemed.

Innovative Anwendungen im telemedizinischen Bereich könnten die Kosten im Gesundheitswesen senken, die Versorgung verbessern und die Lebensqualität chronisch Kranker erhöhen. Lena Schöneborn stellte sich gerne in den Dienst der Wissenschaft.

"Ich freue mich auf den Lauf und die Fans am Streckenrand und finde es sehr interessant, hinterher auch noch etwas mehr über meine medizinischen Werte zu erfahren." Im Ziel sah Schöneborn jedenfalls frisch aus, obwohl sie fix unterwegs gewesen war. Für ihren Streckenteil von 8,8 Kilometern hatte sie 34:08 Minuten benötigt.

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