Bonner Paralympics-Hoffnung Blumen für Alhassane Baldé

BONN · Für Alhassane Baldé war es eine Premiere: Der Bonner Rennrollstuhlfahrer absolvierte im Rahmen des Marathons am Sonntag in seiner Heimatstadt sein erstes Handbiker-Rennen.

Paralympics-Aspirant: Der Bonner Alhassane Baldé.

Paralympics-Aspirant: Der Bonner Alhassane Baldé.

Foto: Wolfgang Henry

"Das war eine tolle Stimmung an der Strecke. Am Rhein sind wir trotz der frühen Uhrzeit schon lautstark angefeuert worden", sagte der im afrikanischen Guinea geborene 28-Jährige, der dem Perspektivteam der SSF Bonn für Rio 2016 angehört und zu den Kandidaten bei der Wahl zum GA-Sportler des Monats März zählt.

Bei seinem Debüt mit dem Handbike absolvierte Baldé die Halbmarathon-Distanz (21,0975 km) in 41:21 Minuten. Das reichte für den zweiten Platz hinter Jörg Pieper. Der Mann aus Lichtringhausen zählt in der Handbiker-Szene zu den Allerbesten und war auch in Bonn in 36:14 Minuten eine Klasse für sich. Baldés Ehrgeiz liegt in einem anderen Feld: "Das Rennrollstuhlfahren unterscheidet sich vom Handbiking erheblich. Rennrollstühle werden mit der Hand direkt am Rad bewegt. Handbiking ist eher wie Radfahren. Das Ritzel wird mit Handpedalen bewegt."

[kein Linktext vorhanden]Baldé will als Rennrollstuhlfahrer bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro mitmischen. "Ich habe mir im Winter ein Handbike zugelegt, um mein Training zu intensivieren. Mit dem Handbike kann man hohe Geschwindigkeiten bis zu 45 Stundenkilometern erreichen. Das macht viel Spaß."

Baldé genoss es sichtlich, beim größten Sportereignis des Jahres in der Region dabei sein zu können. "Der Bonn-Marathon ist klasse. Etwas schade war, dass unser Ziel im Gegensatz zu dem der Läufer einen Kilometer vor dem Rathaus lag, weil wir ja mit den Inlineskatern gestartet sind. Dabei hätte uns das Kopfsteinpflaster nicht beeinträchtigt. Es wäre toll, wenn wir die jubelnden Zuschauer am Rathaus erleben könnten."

Die Sportart wechseln will Baldé nicht: "Handbiking macht Laune, aber das Rennrollstuhlfahren bleibt meine Passion. Ich möchte bei den Paralympics 2016 dabei sein."

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