Bonn Marathon 2014 35 Athleten bleiben unter der Drei-Stunden-Marke

BONN · So gegen halb elf am Vormittag war die Welt in Bonn am Sonntag sehr in Ordnung. Auf dem Grünstreifen, der die Fahrbahnen der Sandkaule trennt, hatten zwei Studentinnen es sich mit einer Picknick-Decke bequem gemacht.

 Wie emsige Ameisen: die Läuferschar aus der Vogelperspektive beim Überqueren der Kennedybrücke.

Wie emsige Ameisen: die Läuferschar aus der Vogelperspektive beim Überqueren der Kennedybrücke.

Foto: Volker Lannert

Piccolöchen ausgepackt, Baguette, dazu leckere Salami. Zur gleichen Zeit hatten sich die Tische der Straßencafés in der Fußgängerzone gut gefüllt. Hier Toast mit Ei und Speck, dort Schoko-Croissants, jedenfalls savoir vivre aus dem Bilderbuch - die Spätaufsteher genossen ihr Frühstück.

Das Kontrastprogramm nicht weit entfernt: Leiden auf Asphalt. 13.017 Menschen hatten sich dafür entschieden - das ist die Rekordzahl an Anmeldungen, die Kai Meesters als Pressesprecher des Deutsche Post Marathons stolz verkündet hatte, als sich die morgendlichen Nebelschwaden rund um den Posttower gerade verzogen hatten.

Leiden? Von wegen. Wer in die vielen glücklichen Gesichter der Läufer aus 50 Nationen schaute, der sah ein anderes Bild, der blickte in die Augen von Genießern. An diesem Image arbeiten die Veranstalter, und diesem wurden sie am Sonntag auch gerecht - Bonn erlebte einen Marathon-Traumtag.

Dazu trugen maßgeblich die äußeren Bedingungen bei, die auch zahlreiche Träume von persönlichen Bestzeiten in Erfüllung gehen ließen. Denn um die geht es bei aller Gelassenheit letztlich doch für die meisten. Zwölf Grad beim Start des Halbmarathons, maximal 18 Grad auch für die Läufer über die volle 42,195-km-Distanz. Dazu das Glück, dass sich über die Mittagszeit ein paar Wolken vor die Sonne schoben und so verhinderten, dass es zu warm wurde für die Aktiven.

[kein Linktext vorhanden] Immerhin 35 Athleten blieben im Marathon unter der Drei-Stunden-Marke. Mit nach der ersten Liste 998 Finishern wurde das Ziel der Rückkehr in den "1000er-Club" hauchdünn verfehlt, Aushängeschild der Veranstaltung ist mehr denn je die halbe Distanz: Mit mehr als 6530 Zielankömmlingen zählt Bonn auch 2014 deutschlandweit zu den fünf, sechs größten Läufen über diese Distanz.

Die vielen Zuschauer, vom Veranstalter sicherlich etwas zu hoch auf 200.000 geschätzt, feuerten das bunte Läuferfeld an. Jeder in der Regel seine persönlichen Helden, so dass es sie nicht störte, dass die im Vorfeld als Favoriten gehandelten Kenianer fehlten.

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