Champions-League-Gruppenphase Wichtigstes Spiel der Hinrunde für die Bayer-Elf

LEVERKUSEN · Bayer Leverkusen will in die Champions-League-Gruppenphase und an den großen Geldtopf.

 Die Champions League vor Augen: Bayer-Trainer Roger Schmidt.

Die Champions League vor Augen: Bayer-Trainer Roger Schmidt.

Foto: dpa

Roger Schmidt, der neue Trainer von Bayer Leverkusen, fürchtet Magenschwüre. Das Rekordtor nach neun Sekunden von Karim Bellarbi beim 2:0 in Dortmund war keineswegs nur Zufall. Genau so hochkonzentriert direkt nach dem Anpfiff will Schmidt seine Spieler jedesmal sehen. "Ich habe ihnen zu Beginn der Vorbereitung gesagt, dass ich es hasse, wenn nach einem Anstoß der Ball zum Torwart kommt. Dann bekomme ich Magengeschwüre", erläuterte der 47-Jährige am Dienstag die Gründe für sein Rückpass-Verbot.

Drei Siege zum Saisonstart haben in Leverkusen Euphorie ausgelöst. Aber die Verantwortlichen bremsen die Begeisterung und fordern für das Play-off-Rückspiel zum Einzug in die Champions League gegen den FC Kopenhagen (Mittwoch, 20.45 Uhr, live im ZDF) volle Konzentration. "Das ist für uns das wichtigste Spiel der ganzen Hinrunde", erklärte Sportdirektor Rudi Völler - wegen der wirtschaftlichen Bedeutung.

Befindet sich die Werkself am morgigen Donnerstag im Grimaldi Forum in Monaco bei der Auslosung der Champions-League-Gruppenphase unter den 32 Teilnehmern, ist dies rund 20 Millionen Euro wert, steigerbar bis auf mehr als 30 Millionen.

Leverkusen führt nach dem Hinspiel gegen Kopenhagen mit 3:2, aber Schmidt warnt, die Aufgabe zu leicht zu nehmen. "Der Gegner muss einen Sieg mit zwei Toren schaffen, um seine Chance zu wahren. Das Spiel kann aber enorm schwer für uns werden", sagte der von Red Bull Salzburg geholte Coach.

Das neue Spielsystem mit einem extremen Pressing auf die ballführenden Gegenspieler, das in Dortmund viele Experten beeindruckte, wird die Bayer-Elf auch im vierten Spiel innerhalb von zwölf Tagen nicht ablegen. "Wir stellen uns darauf ein, dass der Gegner mit mehr Risiko auftritt. Aber wir wollen unseren Stil durchziehen und die Hoffnung von Kopenhagen mit frühen Toren im Keim ersticken", kündigte der 47-Jährige vor der letzten Hürde Richtung Millionenspiel Königsklasse an.

Gonzalo Castro erklärte, dass die Mannschaft darauf gewartet hat, einen Trainer zu bekommen, der wie Schmidt voll auf Offensive schaltet. "Es macht definitiv Spaß. Das ist komplett anders, als wie bisher defensiv auf Konter zu warten", sagte der Mittelfeldspieler: "Wir haben den Kader, um das System perfekt zu spielen." Die Taktik ist für Schmidt unumstößlich, aber die Aufstellung steht zur Disposition.

"Es ist teilweise schwierig für mich zu entscheiden, wer spielen soll. Die Mannschaft, die auf dem Platz stand, ist nicht in Stein gemeißelt. Sie ist ein lebendes Gebilde, jeder Spieler aus dem Kader hat seine Chance", sagte Schmidt am Dienstag, gab aber keine personellen Einblicke für das Kopenhagen-Spiel. Nach dem Pokalsieg in Mainz gegen Waldalgesheim (6:0) und den Auftritten in Kopenhagen und Dortmund kann erstmals das Heimpublikum die neue Bayer-Elf bestaunen.

Dass nur rund 20.000 Zuschauer erwartet werden, findet Schmidt normal. "Ich bin nicht verwöhnt worden, wo ich herkomme. 20.000 sind für mich viel", sagte der Westfale: "Wir werden uns im Saisonverlauf ein volles Stadion erarbeiten." Bei einer weiteren guten Leistung wird die BayArena bereits am Samstag gegen Hertha BSC sicherlich voller werden.

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