Kommentar zu Bayer Leverkusen Rivalität war gestern

Bonn · Charles Aránguiz wird bei Bayer Leverkusen auf Herz, Nieren und Achillessehne geprüft worden sein, ehe er seinen Vertrag unterschrieb. Dass sich der Neuzugang aus Chile noch vor seinem ersten Spiel für die Werkself schwer verletzte, stand nicht im Kleingedruckten. Es ist Pech. Ein Kommentar.

Wer einen Neuwagen kauft und hinter der nächsten Ecke mit einem Motorschaden liegen bleibt, darf mit Fug und Recht auf die Garantie pochen. Bei Fußballprofis allerdings gibt es keine Garantie. Charles Aránguiz wird bei Bayer Leverkusen auf Herz, Nieren und Achillessehne geprüft worden sein, ehe er seinen Vertrag unterschrieb. Dass sich der Neuzugang aus Chile noch vor seinem ersten Spiel für die Werkself schwer verletzte, stand nicht im Kleingedruckten. Es ist Pech. Achillessehnenriss - das bedeutet ein halbes Jahr Pause. Mindestens.

Bayer hat jetzt ein Problem. Finanziell dürfte sich das in Grenzen halten, denn für solche Fälle wird mit Versicherungen vorgesorgt. Aber Aránguiz war nicht als Perspektivspieler fürs Mittelfeld geholt worden. Er sollte sofort helfen. Da auch in der Innenverteidigung nach der Verletzung von Ömer Toprak Handlungsbedarf besteht, müssen die Leverkusener bis zum Ende der Transferfrist am 31. August nach zwei weiteren Neuzugängen fahnden. Unter großem Zeitdruck.

Womöglich hilft dabei, dass die Autobahn zwischen Leverkusen und München ziemlich gut ausgebaut ist. Von Bayer zu den Bayern oder umgekehrt sind nämlich schon einige Spieler gewechselt. Da der Rekordmeister offenbar nicht mehr auf Dante, Pierre-Emile Höjbjerg und Sebastian Rode baut, könnte da erneut was gehen.

Früher, als "Vizekusen" noch ein ernsthafter Konkurrent zu werden drohte, war der Weg zwischen beiden Städten eine Einbahnstraße. Leverkusener Leistungsträger wie Jorginho, Lucio, Zé Roberto oder Michael Ballack wurden weggekauft und machten sich in den Süden auf. Mittlerweile läuft der Verkehr in die andere Richtung. Zuerst durften die Leverkusener Toni Kroos ausleihen, dann Emre Can sogar kaufen.

Was das bedeutet? Dass Bayer in München nicht mehr als richtiger Rivale angesehen wird.

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