Bayer Leverkusen Mammutprogramm steht bevor

LEVERKUSEN · Hannover 96 ist für Bayer der Auftakt von acht Spielen in den kommenden vier Wochen. Castro und Rolfes kehren zurück

Ein Lieblingsgegner ist Hannover 96 wirklich nicht. Nur eines der sechs letzten Spiele konnte Bayer Leverkusen in der Bundesliga gewinnen. Dennoch herrscht bei der Werkself vor dem heutigen Duell in der HDI-Arena ausgeprägte Zuversicht, die Serie zu verbessern. "Wir haben die vergangenen zwei Trainingswochen bestens genutzt. Ich bin sehr optimistisch, dass wir in Hannover etwas mitnehmen können", sagte Trainer Roger Schmidt.

"Das Match ist für uns gleich ein sehr schweres", sagte Schmidt, der seit der gemeinsamen Ausbildung zum Fußballlehrer eng mit "96"-Coach Tayfun Korkut befreundet ist. Das Vertrauen, Hannover in der Tabelle zu überholen, beruht bei Bayer auf einer deutlich verbesserten Personallage. Gonzalo Castro und Simon Rolfes sind wieder einsatzfähig. Damit können endlich wieder zwei hochklassige "Sechser" aufgestellt werden. Weil neben Castro und Rolfes auch noch Kyriakos Papadopoulos und Stefan Reinartz verletzt ausfielen und Tin Jedvaj die letzten beiden Spiele gesperrt war, stand mit Lars Bender nur noch ein ausgebildeter "Sechser" im Kader.

Hakan Calhanoglu half aus, aber verlor dadurch an Wirkung als Spielmacher. Die starke Offensive mit Stefan Kießling, Karim Bellarabi und Heung-Min Son arbeitete in der Bundesliga nicht mehr so effektiv wie zuvor. In der niedersächsischen Landeshauptstadt beginnt für Bayer das letzte Drittel der Hinrunde mit sechs Bundesligaspielen und zwei Champions-League-Partien in 28 Tagen.

Die interne Zielvorgabe des Schmidt-Teams für das Mammutprogramm lautet: Der Champions-League-Platz soll bis zum 20. Dezember zurückerobert und das Achtelfinale der Königsklasse erreicht werden. Letzteres kann Leverkusen am Mittwoch mit einem Heimsieg gegen AS Monaco schon perfekt machen. Doch Schmidt richtet den Fokus auf den kommenden Gegner. Die "Roten", wie sie in Hannover genannt werden, hatten zuletzt einen Lauf mit Siegen in Dortmund (1:0), gegen Frankfurt (1:0) und in Berlin (2:0). Dazwischen lag die Pokal-Pleite beim Zweitligisten Aalen (0:2).

Schmidt legte das Hauptaugenmerk im Training seit dem 1:1 gegen Mainz auf die konsequentere Ausnutzung der Torchancen. "Die Effizienz und das Ausspielen von Tormöglichkeiten, daran haben wir gearbeitet", sagte er. Zu oft hätten seine Spieler vor dem gegnerischen Tor zu hektisch agiert. "Wir suchen manchmal sogar zu früh den Abschluss.

Manche Situationen wurden überhastet und hektisch abgeschlossen." Besser zu werden, wäre ein Lernprozess, der mit "Entwicklung, Erfahrung und Analyse zu tun hat". Stefan Kießling litt unter seiner bisher längsten Torflaute in der Bundesliga. Erstaunlich ist es, dass er trotz 814 Spielminuten ohne Tor nie infrage gestellt wurde. Aber mit der Qualität des 30-Jährigen, mannschaftsdienlich zu spielen, gab es nie den Ansatz zu Diskussionen.

Nach dem Spiel in Hannover folgt Monaco, es schließt sich nächste Woche das Derby gegen Köln an, Bayern München, Benfica Lissabon, Borussia Mönchengladbach, Hoffenheim und Frankfurt heißen die Gegner bis zur Winterpause. Aber zunächst ist Ron-Robert Zieler zu überwinden, der am Dienstag beim 1:0 der Nationalelf in Vigo seine Extraklasse präsentierte.

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