Bayer Leverkusen Mainz soll nicht zum Stolperstein werden

LEVERKUSEN · Der Königsklasse folgt die Bundesliga, vom internationalen Glanz in St. Petersburg geht es zurück in das Alltagsgeschäft: Bayer Leverkusen hat durch das 2:1 beim russischen Vizemeister großes Selbstvertrauen getankt. Der FSV Mainz 05 soll es heute (Anstoß 15.30 Uhr) zu spüren bekommen.

"Das Spiel am Dienstag hat uns sehr gut getan. Obwohl es sehr anstrengend war, haben wir ein sehr gutes Gefühl aus Sankt Petersburg mitgenommen", sagte Trainer Roger Schmidt. "Gegen Mainz wollen wir noch einmal eine Topleistung zeigen, um mit einem Heimsieg in die Länderspielpause zu gehen", sagte Schmidt. Selbst die Tatsache, dass mittlerweile schon fünf Stammspieler ausfallen, trübt den Optimismus nicht, die dritte englische Woche hintereinander mit einem "Dreier" abzuschließen.

Simon Rolfes und Gonzalo Castro befinden sich zwar im Aufbautraining, so dass sie in der zweiten Novemberhälfte wieder dabei sein könnten. Aber nach Stefan Reinartz wird auch Kyriakos Papadopoulos nach der zu Wochenbeginn erlittenen Schulterverletzung mit anschließender Operation langfristig ausfallen. Zudem ist Tin Jedvaj noch gesperrt.

Aber Entschuldigungen für Punktverluste werden nicht mehr akzeptiert. Sportdirektor Rudi Völler hat sich nach der "Treibjagd" auf seine Spieler beim 0:1 in Hamburg wieder beruhigt, ist auch keineswegs unzufrieden mit dem Saisonverlauf, aber er betont: "Drei, vier Punkte hätten wir mehr machen können. Wir wollen wieder hoch in der Tabelle."

Bayer liegt auf Rang fünf, die Mainzer sind nach den ersten acht Spielen ohne Niederlagen durch die Schlappen in Wolfsburg und zu Hause gegen Bremen auf Rang neun abgesackt, weisen aber nur zwei Punkte weniger auf. Wichtig ist für Schmidt und Völler, wieder an Wolfsburg und Gladbach heranzukommen. "Die Tabelle ist nicht so, wie wir sie haben möchten", sagte Schmidt. "Dass wir immer besser werden, ist eindeutig. Wir haben die personellen Probleme gemeistert. Die Mannschaft wächst zusammen. Dann kann ich auch tolerieren, dass einige Punkte fehlen."

Dennoch begann Schmidt am Donnerstag sogar, von Trophäen zu sprechen. Das Pokal-Erlebnis in Magdeburg, als das Aus drohte, hätte auch eine gute Seite, meinte der Trainer. "Der Vorteil ist, dass der Wettbewerb von der Mannschaft jetzt total ernst genommen wird. Man kann ins Endspiel kommen. Und warum soll man so ein Ding nicht gewinnen?", fragte er. Nach einem Sieg gegen Kaiserslautern im Achtelfinale wäre Berlin nicht mehr weit.

Aber erst mal kommt Mainz. Dabei wird der Brasilianer Wendell wieder für Jedvaj links verteidigen, Hakan Calhanoglu ist wie am Dienstag erneut als "Sechser" vorstellbar. Für Josip Drmic oder Robbie Kruse könnte wegen des Personalengpasses ein Platz im offensiven Mittelfeld frei sein.

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