Monaco vor der Brust, Köln im Kopf Leverkusen kann mit Sieg Achtelfinale in Champions League erreichen

LEVERKUSEN · "Matchball für Bayer!" Der Spruch macht in Leverkusen die Runde, denn am Mittwochabend ab 20.45 Uhr (live im ZDF) kann der Bundesliga-Vierte mit einem Sieg gegen AS Monaco das erste Saisonziel erfüllen.

 Leverkusen-Trainer Roger Schmidt: "Wir haben 32 Mannschaften der Champions League die wenigsten Torschüsse zugelassen!"

Leverkusen-Trainer Roger Schmidt: "Wir haben 32 Mannschaften der Champions League die wenigsten Torschüsse zugelassen!"

Foto: dpa

Ein Unentschieden reicht, um das Achtelfinale der Champions League zu erreichen. Mit einem Sieg stünde Bayer Leverkusen sogar schon vor dem letzten Spiel bei Benfica Lissabon als Sieger der Gruppe C fest.

"Den Gruppensieg zu fixieren, ist unser großes Ziel. Wir haben es im eigenen Stadion in der Hand", sagte Roger Schmidt vor dem Abschlusstraining. Zur Aufstellung wollte sich der Trainer nicht konkret äußern, aber mit der Rückkehr der gelernten "Sechser" Simon Rolfes und Gonzalo Castro, die beim 3:1 bei Hannover 96 jeweils eine Halbzeit spielten, sieht die Personallage wieder gut aus.

Mit einem Auge schielen die Leverkusener schon auf das Derby gegen den 1. FC Köln am Samstag. "Das wird ein sehr schweres Spiel. Da muss ich gute Entscheidungen treffen", sagte Schmidt.

Bereits vor der Partie könnte feststehen, dass die Werkself wieder zu den besten 16 Mannschaften Europas gehört. Wenn die Partie zwischen Zenit St. Petersburg und Lissabon, die bereits um 18 Uhr angepfiffen wird, unentschieden endet, wäre Bayer nicht mehr von einem der ersten beiden Plätzen zu verdrängen - selbst bei einer Niederlage gegen den französischen Vizemeister.

Aber das interessiert Schmidt und sein Team nicht. "Wir wollen mit Macht drei Punkte holen", sagte Heung-Min Son: "Wir haben mit Monaco eine Rechnung zu begleichen", erklärte der Südkoreaner. Bei der Rechnung, die noch offen ist, handelt es sich um das 0:1 aus dem Hinspiel. Bayer 04 war zwar am 16. September im ersten Gruppenspiel in Monte Carlo klar überlegen, vergab aber alle hochkarätigen Torchancen. "Es war uns etwas die fehlende Erfahrung anzumerken, denn es war für viele das erste Match in der Königsklasse und wir haben uns zu viele Gedanken gemacht", sagte Son.

Jetzt hat Bayer einen Lauf. Von den letzten zwölf Pflichtspielen wurde nur eins verloren. Bei Monaco herrscht ein gegenläufiger Trend. Von den letzten zehn Pflichtspielen gewann Monaco nur zwei. Am Wochenende erreichte der Tabellenachte gegen SM Caen, den 16. der Liga, nur ein 2:2. Aber Dimitar Berbatov meldete sich zurück. Der Torjäger, der von 2001 bis 2006 in 154 Bundesligaspielen 68 Tore für Leverkusen schoss, fehlte bis dahin verletzt.

Auseinandersetzen muss sich der Bulgare, dem die rund 26.000 erwarteten Leverkusener Fans wohl einen großen Empfang bereiten werden, mit Emir Spahic. Er hat mit einigen Monaco-Spielern noch eine persönliche Rechnung offen. Moutinho und Ricardo Carvalho, die für Association Sportive de Monaco spielen, besiegten mit Portugal die Nationalmannschaft Bosnien-Herzogowinas mit Spahic in den Playoff-Spielen zur WM 2010 und EM 2012.

Bei Bayer hält der 34-Jährige die Abwehr dicht, die Abstimmung mit dem Deutsch-Türken Ömer Toprak in der Innenverteidigung klappt perfekt. "Wir haben von 32 Mannschaften der Champions League die wenigsten Torschüsse zugelassen", sagte Schmidt nicht ohne Stolz.

Daran hat der robuste Haudegen Spahic großen Anteil. Ausgezeichnetes Stellungsspiel, perfekte Zweikampfführung und eine gute Fitness sprechen für den "Oldie". Er hat zwar nicht den schnellsten Antritt, nimmt dann aber nach wenigen Metern Tempo auf. Falls Spahic doch mal zu spät kommt, ist meist Toprak zur Stelle.

Hinten steht Bayer also in der Königsklasse besonders stabil, was aber nicht bedeutet, dass die offensive Spielweise mit frühem Attackieren grundsätzlich eine andere ist als in der Bundesliga. "International sind wir damit gut gefahren, weil die Gegner es nicht gewohnt sind, dass so gespielt wird", erklärt Schmidt. Es soll also nicht nur gewonnen, sondern auch in der Königsklasse unterhaltsamer Fußball geboten werden.

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