Leverkusen gegen Augsburg Heung-Min Son erlöst Bayer 04

LEVERKUSEN · Bayer Leverkusen ließ sich auch nicht durch eine Gewitter-Unterbrechung stoppen und kehrte mit einem 1:0 (1:0) gegen den FC Augsburg wieder in die Erfolgsspur des Saisonstarts zurück. Heung-Min Son brachte die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt in der 33. Minute im vierten Spiel nach der Länderspielpause erstmals in Führung.

Mit dem Siegtreffer des Südkoreaners rückte Leverkusen mit einem Punkt Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz hinter Bayern München vor. Vor 23.081 Zuschauern war es der neunte Sieg im neunten Pflichtspiel gegen die Augsburger, die nach den Erfolgen in Frankfurt und gegen Bremen ihre dritte Saisonniederlage kassierten.

Dem Bayer-Team gelang hingegen nach dem 1:4 in Wolfsburg, dem 0:1 in Monaco in der Champions League sowie dem 3:3 gegen Bremen mit dem dritten Saisonsieg eine Wiedergutmachung für die zuletzt schwachen Leistungen. "Wir müssen uns mal wieder am Riemen reißen und wie in den ersten Wochen alle füreinander da sein", hatte Mittelfeldspieler Gonzalo Castro vor der Partie von sich und den Kollegen gefordert. "Wir müssen langsam die Fehler abstellen, sonst wird es immer schwerer."

Der Mittelfeldspieler war auf dem Aufstellungsbogen geführt, aber dann musste er nach dem Aufwärmprogramm wenige Minuten vor dem Anpfiff wegen muskulärer Probleme passen. Für ihn rückte Roberto Hilbert in die Startelf, der Rechtsverteidiger kam damit zu seinem ersten Saisoneinsatz. Ihm war es vorbehalten, mit einem cleveren Pass das Tor von Son vorzubereiten. Es war die erste Tormöglichkeit für die Gastgeber, denn bis dahin hatte sich keine Lücke in der FCA-Abwehr geöffnet.

Beide Teams sahen sich mit schwierige Bedingungen konfrontiert. Kurz nach dem Anstoß hatte Regen eingesetzt. In der 38. Minute, kurz nach einem mächtigen Donner, entschied Schiedsrichter Guido Winkmann sogar, das Spiel wegen eines Gewitters mit extremen Niederschlag für achteinhalb Minuten zu unterbrechen. Danach nieselte es nur noch, aber der klatschnasse Rasen machte das Match für einige Zeit zu einer von Zufällen geprägten Auseinandersetzung.

Nach der Pause schied Spielmacher Hakan Calhanoglu angeschlagen aus, für ihn kam Vladlen Yurchenko, ein 20-jähriges, von Schachtjor Donezk geholtes Talent zu seinem Debüt. Der Ukrainer durfte wie Calhanoglu die Frei- und Eckstöße schlagen. Bei den Fuggerstädtern war Sturmspitze Sascha Mölders nach zwei Attacken von Bayer-Verteidiger Emir Spahic schon in der 29. Minute ausgewechselt worden.

Die von Schmidt nach der Niederlage in Wolfsburg auf fünf Positionen umgestellte Bayer-Elf war mit ihrem schnellen Spiel optisch klar überlegen, aber Augsburg hielt gut dagegen. Zwar gewannen die Fuggerstädter deutlich mehr Zweikämpfe, aber sie schafften es nicht, die zuletzt unsichere Bayer-Abwehr entscheidend zu knacken. Leverkusen hatte in der Bundesliga schon neun Gegentore kassiert, zuletzt waren es innerhalb von neun Tagen sogar acht Gegentreffer gewesen.

Richtig souverän agierte die Defensive erneut nicht, aber das lag auch daran, dass mit Ömer Toprak und Kyriakos Papadopoulos zwei erfahrene Innenverteidiger ausfielen. Der 18-jährige Tin Jedvaj spielte wieder neben dem fast doppelt so alten Emir Spahic. Einmal wackelte das kampfstarke Gespann, als Halil Altintop einen Pass auf Caiuby schlug, der aber an Bernd Leno scheiterte (58.). Aber einen so gefährlichen Mann wie Son besaß Augsburg nicht. Der Koreaner war sehr agil, besaß zwei weitere gute Tormöglichkeiten, die er aber nicht vollenden konnte (49./53.). Nachdem er in Wolfsburg nur auf der Bank saß, machte er sein zweites Saisontor aber in perfekter Manier.

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