Emotionaler Heim-Abschied für Bayer-Kapitän Rolfes

Leverkusen · Als der Käpt'n zum letzten Mal die große Bühne des Fußballs in der BayArena verließ, erhoben sich die Menschen im Leverkusener Stadion und applaudierten Simon Rolfes minutenlang.

 "Mach et joot": Leverkusens Simon Rolfes verabschiedet sich von den Bayer-Fans. Foto: Federico Gambarini

"Mach et joot": Leverkusens Simon Rolfes verabschiedet sich von den Bayer-Fans. Foto: Federico Gambarini

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Nach einem Jahrzehnt beim Werksclub absolvierte der 33-Jährige sein letztes Heimspiel vor dem Karriereende und freute sich riesig über den 2:0 (0:0)-Sieg gegen 1899 Hoffenheim und den Jubel der Fans.

"Ich bin sehr dankbar für diese Karriere und diese positiven Momente hier", sagte der Mannschaftskapitän von Bayer Leverkusen, der nach Ulf Kirsten, Carsten Ramelow und Bernd Schneider zum vierten Ehrenspielführer des Clubs ernannt wird. Seine vier Jahre alte Tochter durfte an diesem besonderen Tag erstmals an der Hand des Vaters mit aufs Feld laufen.

Es war ohnehin ein emotionaler Nachmittag für Bayer 04, denn neben Rolfes wird auch Stefan Reinartz zukünftig nicht mehr für die Leverkusener spielen. "Das war ein würdiger Abschluss. Wir haben heute zwei Spieler verabschiedet, eine tolle Geschichte", sagte Sportchef Rudi Völler. "Die Krönung wäre ein Törchen für die Beiden gewesen", meinte Mittelstürmer Stefan Kießling, der neben Hakan Calhanoglu (45.+1) zum Sieg traf (60.).

Kießling ging die Verabschiedung seines alten Weggefährten unter die Haut. "Das fällt mir heute sehr schwer", sagte der Bayer-Torjäger, der für seinen Kapitän einen Kuchen gebacken hatte. Kießling und Rolfes verbindet bei Bayer eine enge Beziehung. "Simon und ich waren neun Jahre aufeinander eingeschworen", sagte Kießling. Rolfes genoss den ganzen Rummel und ließ keine Wehmut aufkommen. "Ich bin nicht traurig, das war alles so gewollt."

Am Ende stimmte auch der sportliche Erfog. "Wir haben eine tolle Rückrunde gespielt und insgesamt 61 Punkte geholt. Das kommt auch nicht alle Tage vor", meinte Völler. Mit dem verpassten dritten Platz hatten sich die meisten Leverkusener ohnehin schon abgefunden. "Natürlich wäre mir lieber gewesen, Gladbach hätte heute verloren. Aber das ist einfach eine gute Mannschaft. Wir können mit dem vierten Platz zufrieden sein", sagte Roger Schmidt.

Der Leverkusener Trainer versprach den Einzug in die europäische Königsklasse über den Umweg der Playoffs. "Wir werden den vierten Platz vergolden, indem wir die Champions-League-Qualifikation schaffen". Die Statistik spricht eindeutig für Bayer. In allen bisherigen Ausscheidungsspielen zur Champions League konnte sich Bayer durchsetzen: 1997 gegen Dinamo Tiflis, 2001 gegen Roter Stern Belgrad, 2004 gegen Banik Ostrau und 2014 gegen den FC Kopenhagen - im vergangenen Jahr bereits unter Trainer Schmidt.

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