Real Madrid zeigt angeblich Interesse am Leverkusener Torhüter Bayer nimmt Spekulationen um Leno gelassen

LEVERKUSEN · Das Ziel bei Bayer Leverkusen für den Saisonendspurt ist klar definiert. Vom vierten Platz mit dem satten Vorsprung von zehn Punkten auf den Fünften Schalke will sich die Werkself noch auf den dritten Platz verbessern. Mit Hannover 96 kommt die aktuell schwächste Mannschaft der Bundesliga heute in die Bayarena.

 Macht auch international auf sich aufmerksam: Bernd Leno.

Macht auch international auf sich aufmerksam: Bernd Leno.

Foto: EFE

"Trotz der Ergebnisse hat die Mannschaft gezeigt, dass sie funktioniert. Wir dürfen nicht den Fehler machen, sie am Tabellenplatz zu messen", sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt, obwohl die Niedersachsen in ihrer gesamten Bundesliga-Historie noch nie eine so schwarze Serie hingelegt haben. "Im Abstiegskampf ist alles extrem eng. Hannover wird alles geben, um bei uns zu punkten", glaubt Schmidt

Sein Freund Tayfun Korkut, seit Januar 2014 der Coach der "96-er", sei ein sehr guter Trainer, wovon auch Korkuts Vorgesetzte noch überzeugt sind. Mit einem oder gar drei Punkten will Schmidt seinen Kumpel aus dem Lehrgang zum Fußballlehrer aber keinesfalls unterstützen. "Das Ziel Klassenerhalt kann Hannover in den fünf Spielen danach schaffen", erklärte Schmidt, dessen Team auch einen Clubrekord einstellen kann. Denn sieben Bundesliga-Siege hintereinander schaffte bisher nur die Bayer-Elf von 2002 beim Vize-Triple mit Klaus Toppmöller. Dieser wünscht der aktuellen Werkself, dass sie den Rekord sogar knackt und Gladbach noch einholt.

Schmidt ist damit vorsichtiger. "Platz vier ist noch nicht sicher", sagt er. Das Restprogramm bis zum 23. Mai mit dem Derby nächste Woche in Köln, dem Gastspiel des FC Bayern, dem Auswärtsspiel in Gladbach und dem Abschluss gegen Hoffenheim und in Frankfurt ist nicht ganz einfach. Aber aus der Mannschaft selbst wird der Anspruch eindeutig formuliert. "Wir wollen unbedingt in die Champions League, am besten direkt über Platz drei. Alles andere wäre eine Enttäuschung", sagte Torhüter Bernd Leno. "Natürlich wollen wir Dritter werden. Dazu brauchen wir jetzt viele Punkte bis zum Showdown in Mönchengladbach", erklärte Stefan Reinartz.

Der Unterschied zwischen dem dritten und vierten Platz kann extreme Auswirkungen haben. Als Dritter sind die Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League und die Einnahmen von mehr als 20 Millionen Euro unumstößlich. Der Vierte kann in den Playoffs auf einen Gegner aus England und Spanien stoßen und dann nur in der Europa League landen.

Bayer unterlag in den letzten acht Spielen nur gegen Madrid und München - und das jeweils nach Elfmeterschießen. Schmidt bewertet diese Partien durchaus zurecht nicht als Niederlagen aus dem Spiel heraus. Er hat nun eine Kernfrage zu klären: Wer wird neben Ömer Toprak zweiter Innenverteidiger? Tin Jedvaj oder Kyriakos Papadopoulos, der beim 3:2 in Mainz gesperrt war? Jedvaj musste zweimal wegen Rückenproblemen mit dem Training aussetzen. Vielleicht ist das die Chance für "Papa". Aber es könnte auch Platz für beide in der Abwehr geben. Denn auch Roberto Hilbert brach am Donnerstag das Training ab, weil es im Rücken zwickte. Ein kleines Fragezeichen setzte Schmidt hinter dem Einsatz von Leno, weil diesen eine leichte Sprunggelenksverletzung plagte.

Gelassen reagierte Schmidt auf Gerüchte aus Spanien, nach denen Bernd Leno als Nachfolger von Real Madrids Club-Ikone Iker Casillas im Gespräch sei. "Er ist noch so jung und fühlt sich so wohl, dass er die nächsten Jahre bei Bayer verbringt", sagte der Coach. Leno hat bei Bayer noch einen Vertrag bis 2018, kann aber angeblich aufgrund einer Ausstiegsklausel für 18 Millionen Euro den Verein wechseln.

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