Bayer Leverkusen Auf Trainersuche bei den Roten Bullen in Salzburg?

LEVERKUSEN · Heribert Bruchhagen, der Vorstandschef von Eintracht Frankfurt, bestätigte, was seit einer Woche die Runde macht. Bayer Leverkusen ist an der Verpflichtung von Roger Schmidt interessiert, sagte Bruchhagen. Schmidt, der als Trainer Red Bull Salzburg in Rekordzeit zum österreichischen Titel führte, hatte am Wochenende erklärt, er könne aus verschiedenen Angeboten aus der Bundesliga auswählen.

 Nicht nur Bayer Leverkusen hat ein Auge auf Salzburgs Trainer Roger Schmidt geworfen.

Nicht nur Bayer Leverkusen hat ein Auge auf Salzburgs Trainer Roger Schmidt geworfen.

Foto: dpa

Bruchhagen hofft, dass er selbst den 47-jährigen Sauerländer als Nachfolger von Armin Veh zur Eintracht locken kann. Die roten Bullen aus Salzburg mit ihrem Sportdirektor Ralf Rangnick wollen ihren Meistercoach, der bis 2012 bei seiner ersten Station im deutschen Profifußball den SC Paderborn erfolgreich betreute, höchst ungern ziehen lassen und haben angekündigt, eine Ablösesumme zu fordern.

Diese könnte Leverkusen wegen der größeren Finanzkraft vielleicht eher aufbringen als die hessische Eintracht. Möglicherweise ist es den Bayer-Verantwortlichen gar nicht unrecht, dass ein Interesse an Schmidt in der Szene die Runde macht, weil damit die Gehaltsvorstellungen anderer Kandidaten wie Veh zu dämpfen sind.

Aktuell erledigt den Cheftrainerjob Sascha Lewandowski, der die Verantwortung im Sommer aber wieder loswerden will. Der 42-Jährige möchte seinem Nachfolger ein bestelltes Feld hinterlassen, das im Idealfall die Champions League ist. Nach dem Comeback von Lewandowski mit dem 2:1 gegen Hertha treten die Bayer-Profis am Ostersonntag beim 1. FC Nürnberg an. Der Club, Ex-Verein von Stefan Kießling, für den auch Jens Hegeler spielte (2010-12), stemmt sich gegen den Absturz in die zweite Liga. "Die Mannschaften unten punkten sehr gut. Auch gegen Abstiegskandidaten hat man kein leichtes Spiel. Die sind alle zu Überraschungen fähig. Wir dürfen uns nicht blenden lassen vom Sieg gegen Hertha", warnt Teamkapitän Simon Rolfes, obwohl Nürnberg nach einem guten Start in die Rückrunde mit dem Sprung bis auf Platz zwölf zuletzt wieder sieben von acht Spielen verloren hat.

Beim neunmaligen Deutschen Meister herrscht Panik, zum achten Mal aus der Bundesliga abzustürzen. "Wenn wir so weiterspielen, werden wir definitiv absteigen", sagte Torwart Raphael Schäfer nach dem 1:4 in Wolfsburg. Trainer Gertjan Verbeek hat extreme Personalprobleme. Der Einsatz des Ex-Kölners Markus Feulner ist fraglich, sicher sind die Ausfälle von Makoto Hasebe, Timo Gebhart und Daniel Ginczek (alle verletzt) und Adam Hlousek (Gelbsperre). "Alle haben uns schon abgeschrieben. Wir haben die ganz große Chance, sie eines Besseren zu belehren", fordert Nürnbergs Sportchef Martin Bader von seinem Team.

Bei Bayer fehlen Sydney Sam, Philipp Wollscheid, Andrés Guardado, Stefan Reinartz, Jens Hegeler und Robbie Kruse. Personell wird Lewandowski höchstens Nuancen in der Siegerelf von letztem Sonntag verändern. Die direkte Qualifikation für die Champions League scheint mit Schalkes Vorsprung von sieben Punkten nicht mehr machbar. Die Königsblauen brauchen nur noch zwei Siege aus vier Spielen, um ans Ziel zu kommen.

Das aktuelle Ziel bei Bayer lautet: Platz vier gegen Wolfsburg verteidigen. "Wenn wir weiter punkten, wird es schwer, uns aufzuhalten", sagt Rolfes. Die Teilnahme an den Play-offs zur Königsklasse beinhaltet die Möglichkeit des Scheiterns, bringt aber zwei zusätzliche attraktive Spiele. Nicht mehr dabei sein wird dann Eren Derdiyok. Bayer hat entschieden, dass der von Hoffenheim ausgeliehene Stürmer nicht gehalten wird.

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