Mit Justin Smith Richtung Playoffs Rhöndorfs Trainer Boris Kaminski orientiert sich angriffslustig nach oben

RHÖNDORF · Bei den Dragons Rhöndorf brachte der 73:70-Auswärtssieg am Samstagabend in Schwelm nach den vergangenen hektischen Wochen mit vier Niederlagen und der Trennung von ihrem hauptamtlichen Geschäftsführer Sebastian Schmidt sowie dem Rauswurf von Center Remigijus Untulis den erhofften versöhnlichen Moment kurz vor dem Weihnachtsfest.

 Von Schalke nach Rhöndorf: Justin Smith ersetzt den ehemaligen Dragons-Center Remigijus Untulis.

Von Schalke nach Rhöndorf: Justin Smith ersetzt den ehemaligen Dragons-Center Remigijus Untulis.

Foto: privat

Mit acht Siegen, sechs Niederlagen und dem fünften Tabellenplatz haben die Drachen in der zweiten Basketball-Bundesliga Pro B bisher einen ordentlichen Job abgeliefert. Trainer Boris Kaminski hatte bereits vor Wochen unterstrichen, dass man vor allem zum Saisonschluss, wenn es in der Playoff-Runde um die Wurst geht, hellwach sein müsse.

Der Erfolg bei den Schwelmer Baskets war für alle Beteiligten enorm wichtig. Trainer und Team standen schon ein wenig unter Druck. Selbstzweifel sind aufgekommen. Ist die Mannschaft wirklich gut zusammengestellt? Erfüllen die Leistungsträger die Erwartungen? Festzustellen ist: Die Liga ist enger zusammengerückt. Es kann beinahe "jeder jeden schlagen" und wenn eine Mannschaft mal einen Lauf hat, ist es schwer, das Ruder noch herumzureißen.

Da trifft es sich gut, dass den Rhöndorfern im ersten Spiel nach der kurzen Weihnachtspause am 11. Januar bei Spitzenreiter Iserlohn ein neuer Mann zur Verfügung steht. Für Untulis haben die Rhöndorfer den US-Boy Justin Smith geholt. Der Power Forward war bereits in den letzten Jahren in Deutschland aktiv. Zuletzt ging er für die Basketballer von Schalke 04 in der 1. Regionalliga West auf Korbjagd. In der vergangenen Saison glänzte er in Gelsenkirchen im Schnitt mit 19 Punkten und zehn Rebounds.

Seine Ausbildung absolvierte der 27-Jährige an der University of Hawaii-Hilo (NCAA II), ehe ihn sein Weg über Weiden nach Gelsenkirchen führte. Bei den Dragons ist der 2,01 Meter große athletische Spieler aufgrund seiner Wurfstärke aus der Mitteldistanz in erster Linie für die Position vier vorgesehen, sodass sein Landsmann Theron Laudermill künftig verstärkt als Center und damit in unmittelbarer Korbnähe auflaufen wird.

"Ich bin mir sicher, dass er das Team mit seiner Präsenz auf ein neues Level heben wird, das uns eine solide Ausgangsposition für die Playoffs bescheren soll", sagt Kaminski. "Dort wollen wir mit gesunden Spielern und einer eingespielten Truppe dann richtig angreifen." Dazu müssen die Rhöndorfer aber noch an drei Dingen verstärkt arbeiten. Punkt eins: die Freiwurfquote.

Die Drachen treffen nur 62 Prozent ihrer Freiwürfe und sind damit gut zehn Prozent schlechter als die vorn geführten Teams der Gruppe Süd. Punkt zwei: die Ballverluste. Rhöndorf hat in absoluten Zahlen mit 230 Ballverlusten die meisten Turnover der gesamten zweiten Basketball-Bundesliga produziert. Punkt drei: das Spiel über die Bretter.

Zu wenige Angriffe wurden bisher in Brettnähe abgeschlossen. Rhöndorfs Center-Riege muss noch etwas reaktionsschneller und fangsicherer werden, damit Rhöndorf im neuen Jahr ganz vorn mitmischen kann. Durch Justin Smith haben die Dragons auf jeden Fall zumindest an spielerischer Qualität zugelegt.

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