Basketball Bundesliga Pro B Nach drei Verlängerungen sind die Dragons geschlagen

BAD HONNEF · Ein irres Spiel in der zweiten Basketball-Bundesliga Pro B, drei unglaubliche Verlängerungen und die bittere Entscheidung in der vorletzten Sekunde des Spiels.

 In der ersten Halbzeit blieb der Rhöndorfer Fabian Thülig (rechts) mit nur vier Punkten hinter den Erwartungen zurück.

In der ersten Halbzeit blieb der Rhöndorfer Fabian Thülig (rechts) mit nur vier Punkten hinter den Erwartungen zurück.

Foto: Horst Müller

Der Tabellenführer Dragons Rhöndorf verlor gestern Abend in einem dramatischen Duell bei den Fraport Skyliners Juniors in Frankfurt mit 75:77 (15:11, 16:13, 9:21, 16:11, 8:8, 4:4, 7:9).

Mehrmals hätte Rhöndorf in den Verlängerungen das Spiel für sich entscheiden können. Aber immer wieder verfehlte der Ball in der entscheidenden Situation sein Ziel. Die Wurfquote der Rhöndorfer, insbesondere die der Leistungsträger, war zu schlecht. Frankfurts US-Amerikaner Kyle Fossmann war es dann, der zwei Sekunden vor dem Ende der dritten Verlängerung per Dreier aus einer 75:74-Führung für Rhöndorf einen 77:75-Erfolg für die Hessen produzierte.

"Defensiv haben beide Teams auf einem hohen Level gespielt. Frankfurt hatte aber am Ende zu viele offensive Rebounds und somit zu viele Wurfchancen", resümierte Rhöndorfs enttäuschter Trainer Boris Kaminski.

Die Dragons starteten recht unspektakulär in die Partie. Rhöndorfs Center Florian Wendeler war einer der wenigen Akteure, der in Halbzeit eins eine souveräne Leistung ablieferte. Er hatte mit acht Punkten Anteil daran, dass die Gäste trotz mieser Trefferquoten mit 31:24 (20.) vorn lagen. Rhöndorfs ehemaliger Trainer Eric Detlev hatte seine Mannschaft in der Defensive hervorragend eingestellt, die Frankfurter Spieler hatten die Rhöndorfer Leistungsträger Savo Milovic und Fabian Thülig komplett in Schach gehalten.

Milovic hatte kein Wurfglück, Thülig blieb in Halbzeit eins bei nur vier Punkten. Theron Laudermill fehlte ebenfalls die Präzision. Er schoss in den ersten beiden Vierteln acht Fahrkarten und steuerte "nur" fünf Punkte von der Freiwurflinie bei. Auch Tim Schöneborn hatte es schwer. Er war wie Laudermill früh mit drei Fouls belastet. Bei den Dragons trafen zwar Stylianos Kyriakides, Anton Geretzki und Sascha Tratnjek jeweils einen Dreier, aber Frankfurt kam zurück. Als bei den Hessen Johannes Richter einen Dreier traf (26.), hatten die Skyliners die Führung zurückerobert - 37:36.

Es war eine kritische Phase für die Rhöndorfer, da die Stammformation der Drachen nicht so recht ins Spiel kam. Rhöndorf verspielte im dritten Viertel nicht nur seinen Vorsprung von sieben Punkten, sondern startete mit einem 40:45-Rückstand ins letzte Viertel. Die Rheinländer hatten Riesenprobleme. Kaum ein einstudierter Angriff wurde durchgespielt, auch aus der Distanz fielen kaum Bälle in den Korb. Thülig brachte die Gäste im letzten Viertel per Dreier und mit Freiwürfen wieder auf Schlagdistanz. Und als Tim Schönborn per Dreier traf (35.), lagen die Drachen nur noch mit 50:51 hinten.

Bis zur Schlusssirene blieb es ein Krimi. Frankfurts Max Merz rettete sein Team durch zwei Freiwürfe in die erste Verlängerung. 19 Sekunden vor Ende der ersten Verlängerung vergab Theron Laudermill einen Freiwurf. So blieb es beim 64:64. In der zweiten Verlängerung lagen die Drachen eine Minute vor Ende mit 68:64 vorn. Doch Frankfurt traf vier Punkte binnen 20 Sekunden (68:68), während bei Rhöndorf Anton Geretzki mit zwei Dreierversuchen hintereinander das Spiel entscheiden wollte. Das ging schief. Mehr Präzision bewies auf der Gegenseite Kyle Fossmann.

Dragons: Kyriakides (4 Punkte/1 Dreier), Milovic (1), Untulis 6, Thülig (16/1), Tratnjek (5/1), Schönborn (9/1), Geretzki (3/1), Wendeler (13), Mushidi, Laudermill (14/1), Winterhalter (4).

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