Telekom Baskets Bonn Ewing Junior im Anflug - Mike Koch begeistert

BONN · Ein legendärer Name aus der NBA-Geschichte wird in der kommenden Saison im Kader der Telekom Baskets Bonn stehen. Am Mittwoch gaben die Bonner bekannt, dass Patrick Ewing jr. einen Vertrag über ein Jahr bei dem Basketball-Bundesligisten unterschrieben hat.

 Zu Collegezeiten spielte Patrick Ewing für die Georgetown University, zuletzt war er in der NBA-Entwicklungsliga aktiv.

Zu Collegezeiten spielte Patrick Ewing für die Georgetown University, zuletzt war er in der NBA-Entwicklungsliga aktiv.

Foto: ap

Der 28-Jährige ist der Sohn von Patrick Ewing, der es im Verlaufe seiner Karriere in der nordamerikanischen Basketball-Liga (NBA) bis in die Hall of Fame der besten Liga der Welt geschafft hat. Ewing war unter den Körben eine Macht, hat 17 NBA-Jahre auf seinen massigen Schultern und liegt mit fast 25.000 erzielten Punkten an 16. Stelle der ewigen Bestenliste der NBA-Korbjäger.

Der klangvolle Name ist laut Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich aber nicht entscheidend gewesen. "Wir glauben, wir haben einen sehr guten Spieler verpflichtet", erklärte er. Patrick Ewing jr. hat zwar nicht das Kaliber seines Vaters, aber dennoch die Qualitäten, die den Baskets unter den Körben weiterhelfen sollen.

Der 2,03-Meter-Mann, der auch einen jamaikanischen Pass besitzt und für die Nationalmannschaft Jamaikas spielt, soll am Brett vorzugsweise als Power Forward auflaufen, kann aber auch als Center eingesetzt werden. "Patrick ist sehr vielseitig. Notfalls kann er uns auch ein paar Minuten auf dem Flügel geben", sagte Trainer Michael Koch.

Nach seiner College-Zeit wurde Ewing von den Sacramento Kings für die NBA verpflichtet, wenig später wechselte er jedoch über die Houston Rockets zum Ex-Team seines Vaters, den New York Knicks. Zu einem Einsatz in einem regulären NBA-Spiel kam es jedoch nicht. Stattdessen spielte Ewing von 2008 bis 2011 in der Entwicklungsliga der NBA, der sogenannten D-League, in Reno und Sioux Falls.

2011 folgte ein Jahr beim NBA-Team New Orleans Hornets. Zuletzt war er wieder in der NBA-Development-League in Sioux Falls und Iowa aktiv. In 109 D-League-Spielen erzielte Patrick Ewing im Durchschnitt 15 Punkte, 7,9 Rebounds und 2,9 Assists. Körperliche Robustheit, Athletik und ein breitgefächertes Repertoire an offensiven Bewegungen kennzeichnen den neuen Bonner laut Koch aus.

"Vor allem kann er auch mit dem Rücken zum Korb spielen." Zudem könne er defensiv viele verschiedene Aufgaben erfüllen. Schon in seiner Collegezeit an der Georgetown University habe er durch seinen Einsatz und seinen Kampfgeist begeistert. Begeistert ist auch Mike Koch: "Mit Patrick haben wir einen Spieler verpflichtet von dem viele Trainer träumen."

Im Kader der Baskets stehen damit derzeit neun Spieler: Die Amerikaner Jared Jordan, Chris Ensminger und Patrick Ewing, der Litauer Benas Veikalas sowie die fünf Deutschen Jonas Wohlfarth-Bottermann, Fabian Thülig, David McCray, Andrej Mangold und Florian Koch. In den nächsten Wochen sollen noch zwei Ausländer dazukommen - ein weiterer für die großen Positionen sowie ein Flügelspieler. Simonas Serapinas wird definitiv nicht auf den Hardtberg zurückkehren.

Noch nicht ganz ausgeschlossen ist, dass Tony Gaffney in Bonn einen neuen Vertrag unterschreibt, "wenn auch wenig wahrscheinlich", sagte Koch. Der Bonner Coach reist Ende nächster Woche nach Las Vegas, um in der Summer League Spieler unter die Lupe zu nehmen und wird dort auch ein Gespräch mit Gaffney führen. Koch: "Tony hat lukrative Angebote. Eine Rückkehr wäre für ihn mit deutlichen finanziellen Abstrichen verbunden. Ich mache mir keine Illusionen."

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