2. Basketball-Bundesliga Dragons nehmen den nächsten Anlauf

BAD HONNEF · Die Situation ist bei den Dragons Rhöndorf in der zweiten Basketball-Bundesliga Pro A momentan angespannt. Sechs Spiele hat der Aufsteiger bisher absolviert, sechs Niederlagen sind dabei herausgekommen.

 Viel Arbeit unter den Körben wartet auf Robin Lodders (links) und Co. auch gegen Baunach.

Viel Arbeit unter den Körben wartet auf Robin Lodders (links) und Co. auch gegen Baunach.

Foto: Horst Müller

Am vergangenen Wochenende kam der bisherige Tiefpunkt, als man im Duell der noch sieglosen Teams bei Aufsteiger Hanau im letzten Viertel völlig unterging und auch diesen Kräftevergleich abgab.

Natürlich ist die Stimmung rund um Rhöndorf vor dem Heimspiel am Samstag gegen die Baunach Young Pikes (19 Uhr, Sporthalle Menzenberg) nicht sonderlich ausgelassen. Doch Trainer Boris Kaminski hält nichts davon, Trübsal zu blasen: "Natürlich ist das bitter für uns alle. Wir wussten, dass vor allem der Beginn in der Pro A schwer wird. Aber auch wenn wir derzeit punktloser Tabellenletzter sind, ist für uns noch vieles möglich." Wichtig sei, dass man die Nerven behalte und aus den Fehlern lerne.

Baunach ist Tabellenzwölfter und hat bisher drei Siege und drei Niederlagen vorzuweisen. Die Mannschaft aus dem oberfränkischen Landkreis Bamberg ist das "Farmteam" des Bundesligisten Brose Baskets Bamberg und agiert mit vielen jungen Spielern. Rhöndorf muss aber primär auf sich selbst schauen und wieder grundlegende Tugenden beherzigen. Eine wichtige Tugend ist, dass man zumindest unter dem eigenen Korb Herr des Geschehens sein muss, will man Spiele gewinnen.

Zuletzt griffen sich die Gegner mühelos abprallende Bälle am Rhöndorfer Korb und freuten sich über zweite, dritte und sogar vierte Chancen. Sollten die Rhöndorfer am Samstag wieder tatenlos zusehen, wie sich die gegnerischen Spieler die Bälle greifen, wird es die siebte Niederlage geben. Die Rebounds sind die größte Schwäche bei den Drachen, aus der dann viele Folgefehler passieren.

Ein großes Manko ist auch kopfloses Handeln im letzten Viertel, wenn es um die Wurst geht. Hier spielte Rhöndorf bisher viel zu hektisch, verzettelte sich in Einzelaktionen, nahm schlechte Würfe und versemmelte selbst leichteste Korbleger in Brettnähe. Die großen Spieler steuern momentan definitiv viel zu wenig Punkte bei.

Natürlich wird von den Fans in den Internetforen viel über die derzeitige sportliche Lage in Rhöndorf diskutiert. Nur wenige wollen schon am Stuhl von Trainer Kaminski sägen. Vielmehr wird die Qualität des Teams infrage gestellt. Man sei sich bewusst, dass aufgrund des Etats keine Wunder zu erwarten seien. Doch in der Summe stimme es nicht.

Kritisiert wurden auch, wie Kaminski die Spielminuten im Team verteilt. Die deutschen Nachwuchsspieler würden keine echte Chance bekommen, sich zu beweisen.

"Es ist doch normal, dass in unserer Situation viele Meinungen geäußert werden. Uns ist klar, dass es eine schwere Saison wird. Wir vertrauen Boris Kaminski voll und ganz. Ich kann nur unterstreichen, dass wir noch etwas Zeit brauchen. Aber eine Trainerdiskussion wird hier so schnell nicht entstehen. Wir müssen jetzt alle zusammenstehen. Das hilft", unterstreicht Rhöndorfs Vorsitzender Christian Mäßen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort