Basketball Pro B Die Drachen wirken wie begossene Pudel

BAD HONNEF · Das war am Samstagabend eine schwer zu verdauende Momentaufnahme für die Spieler und Fans der Dragons Rhöndorf in der Sporthalle am Menzenberg. Rhöndorf zieht in eigener Halle mit 67:76 den Kürzeren gegen Schwelm.

 Eine bittere Heimniederlage mussten Tim Schönborn (links) und die Dragons Rhöndorf gegen Schwelm hinnehmen.

Eine bittere Heimniederlage mussten Tim Schönborn (links) und die Dragons Rhöndorf gegen Schwelm hinnehmen.

Foto: Horst Müller

Während die Drachen nach der 67:76 (22:17, 9:22, 17:18, 19:19)-Heimniederlage in der zweiten Basketballbundesliga Pro B gegen die Schwelmer Baskets wie die begossenen Pudel in die Kabine gingen, vollführten die 100 Schwelmer Fans wahre Veitstänze. Die Spieler tanzten ebenfalls herum, als hätten sie gerade die Meisterschaft gewonnen, obwohl es erst der dritte Spieltag war.

Diese Bilder verdeutlichten, wie emotional das erste Heimspiel der noch jungen Saison für die Dragons Rhöndorf ablief. 1250 Zuschauer sorgten für eine tolle Kulisse. Rhöndorf hatte mit erfrischendem Teambasketball seine beiden Auswärtsspiele in Hanau und Lich gewonnen. Klar, dass die Hoffnung auf einen Heimsieg bei den Rheinländern groß war, zumal mit Schwelm die Mannschaft zu Gast war, die in den Playoffs der vergangenen Saison die Gastgeber in Runde eins aus dem Wettbewerb warf. Doch aus der Revanche wurde nichts, obwohl die Dragons hervorragend ins Spiel kamen. Klug wählten die Rhöndorfer oft den Weg in die Zone, sahen zumeist den bestpostierten Spieler und knüpften da an, wo sie in Lich aufgehört hatten - bei kollektiver Effektivität. Als Fabian Thülig in der vierten Spielmute wieder schnell zum Korb zog, führte Rhöndorf mit 15:4 und sorgte für großen Jubel auf der Tribüne.

"Rhöndorf hat stark begonnen. Per Videostudium hatten wir aber alles gescannt und haben dann auch die richtigen Maßnahmen ergriffen", erklärte Schwelms neuer Trainer Thorsten Morzuch. Dass Rhöndorf im zweiten Viertel völlig den Faden verlor, lag aber nur zum Teil an den Gästen. Immer wieder verdaddelten die Hausherren leichtfertig die Bälle. Sascha Tratnjek spielte in dieser Phase mehrmals das Leder in die Hände des Gegners. Insgesamt schlossen die Drachen zu hektisch ab. Gerade war ein Pass vorne gespielt, da wählten Rhöndorfs Spieler zumeist den Wurf, der dann sein Ziel verfehlte. Auffällig war dies auch bei Rhöndorfs Center Remigijus Untulis. Mehrfach zog er überhastet zum Korb und verlegte den Ball.

"Wir haben nur im ersten Viertel unsere Art von Basketball gespielt und sind schnell in Führung gegangen. Aber schon da haben wir in der Verteidigung ein paarmal geschlafen und einen noch größeren Vorsprung verpasst", sagte Dragons-Trainer Boris Kaminski. "Im zweiten Viertel haben wir den Faden komplett verloren und alles vergessen, was uns in den letzten Wochen stark gemacht hat."

Schwelm nutzte die Schwächephase der Rheinländer eiskalt aus. Beim Stande von 64:48 (32.) für die Gäste war die Partie eigentlich gelaufen. Doch Rhöndorfs US-Amerikaner Theron Laudermill sorgte mit 14 Punkten binnen fünf Minuten wieder für Hoffnung. Als Laudermill per Freiwurf zum 64:68 traf, tobte die Halle. Zur Wende reichte es aber nicht, da Rhöndorf die Zeit weglief und die Spieler in den letzten zwei Minuten wieder hektisch agierten.

Dragons Rhöndorf: Milovic (10/2 Dreier, 8 Rebounds), Untulis (4), Thülig (18/1, 5 Steals), Tratnjek (2), Schönborn (7/1), Geretzki, Wendeler (5), Mushidi, Laudermill (21/4), Winterhalter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort