Vor Final Four - Voigtmann ist heiß auf weitere Titel

Trabzon · Vor dem Abflug in die Türkei hatte Frankfurts Centerriese Johannes Voigtmann gleich doppelten Grund zur Freude. Der 2,09-Meter-Hüne der Fraport Skyliners wurde zum Profi mit dem größten Entwicklungsschritt und zum besten deutschen Nachwuchsspieler der Basketball-Bundesliga gewählt.

 Der Frankfurter Johannes Voigtmann (r) spielt eine starke Saison. Foto: Felix Kästle

Der Frankfurter Johannes Voigtmann (r) spielt eine starke Saison. Foto: Felix Kästle

Foto: DPA

"Natürlich freut mich das", sagte Voigtmann am Donnerstag. Doch ausruhen will sich der 22-Jährige auf diesen Auszeichnungen nicht, erst recht nicht jetzt, wo das bislang wichtigste Wochenende der Saison vor der Tür steht.

Im türkischen Trabzon greifen die Skyliners nach dem ersten internationalen Titel der Vereinsgeschichte. Im Halbfinale des Final Four der EuroChallenge treffen die Frankfurter an diesem Freitag auf den französischen Topclub JSF Nanterre, im anderen Vorschlussrunden-Duell empfangen die Gastgeber von Trabzonspor Medical Park das rumänische Team Energia Targu-Jiu. Die Finalspiele finden in der Hafenstadt am Schwarzen Meer am Sonntag statt.

"Die Ehrungen sind Motivation für mich, in diesem Jahr noch mehr Titel zu gewinnen", gab Voigtmann die Zielsetzung für die kommenden Tage vor. Doch schon der Weg ins Endspiel am Sonntag wird schwer, die Franzosen belegen in der starken französischen Liga den zweiten Platz. "Nanterre ist schon die ganze Zeit eines der Topteams der EuroChallenge", lobte Skyliners-Coach Gordon Herbert.

Aber auch die Frankfurter, die nur dank einer Wildcard am drittwichtigsten Europapokal teilnehmen, haben sich im Laufe des Wettbewerbs immer mehr gesteigert. "Jetzt im Final Four der EuroChallenge zu stehen ist eine großartige Erfahrung für unsere junge Mannschaft und ich will, dass sie diese Erfahrung genießt", sagte Herbert. "Wir haben unsere Erwartungen im Grunde schon übertroffen."

Liebend gerne hätten die Hessen das Final Four nach Frankfurt geholt, so wie es Göttingen vor fünf Jahren gelungen war. Die Niedersachsen nutzten den Heimvorteil damals zum bislang letzten internationalen Titel einer deutschen Basketball-Mannschaft. Zuvor hatten der Mitteldeutsche BC 2004 im FIBA-Europe Cup und ALBA Berlin 1995 im Korac Cup auf internationaler Bühne triumphiert. Doch die Türken legten dem europäischen Verband FIBA Europe das finanziell bessere Angebot vor und bekamen den Zuschlag.

"Das ist längst abgehakt", beteuert Skyliners-Geschäftsführer Gunnar Wöbke. "Wir hätten das Turnier gerne ausgerichtet, aber jetzt sind wir hier und wollen uns erfolgreich präsentieren. Wenn man im Halbfinale ist, will man natürlich auch noch weiterkommen."

Dass die Skyliners mit den Topteams mithalten können, stellten sie erst am vergangenen Sonntag in der Liga wieder unter Beweis, als sie den deutschen Meister Bayern München dank einer starken Aufholjagd im Schlussviertel besiegten. "Wir kommen mit viel Selbstvertrauen hierher", sagte Kapitän Danilo Barthel. "Wenn wir gegen Nanterre vier Viertel lang so spielen, wie gegen Bayern in den letzten zehn Minuten, haben wir eine gute Chance", meinte Jacob Burtschi. Und Center Voigtmann wäre einem weiteren Titel einen Schritt näher.

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