Nach Aufholjagd: Skyliners wollen Final Four ausrichten

Frankfurt/Main · Nach dem Einzug ins Final Four der EuroChallenge sprang Johannes Voigtmann völlig beschwingt über das Parkett der Fraport Arena.

 Das Team von Gordon Herbert (M) steht im Final Four der EuroChallenge. Foto: Daniel Reinhardt

Das Team von Gordon Herbert (M) steht im Final Four der EuroChallenge. Foto: Daniel Reinhardt

Foto: DPA

"Wir sind überglücklich, das ist etwas ganz Großes", sagte der Center, am Dienstagabend mit 26 Punkten der überragende Akteur beim 85:80 (25:44) der Skyliners Frankfurt im entscheidenden dritten Viertelfinalspiel gegen den russischen Vertreter BC Krasnojarsk. Die Frage nach der Höhe der Prämie für das Weiterkommen wischte Voigtmann daher auch schnell beiseite. "Die Ehre und die Chance, im Final Four zu stehen, ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen", sagte der Nationalspieler.

Gut 16 Jahre nach ihrer Gründung 1999 greifen die Skyliners damit vom 24. bis 26. April nach ihrem ersten internationalen Pokal. Weshalb die Club-Verantwortlichen alles daran setzen wollen, das Endturnier in Frankfurt zu organisieren. "Es ist eine für die nächsten Jahre vermutlich einmalige Chance, einen internationalen Titel nach Frankfurt zu holen", sagte Skyliners-Geschäftsführer Gunnar Wöbke.

2010 nutzte BG Göttingen die Gelegenheit und gewann in eigener Halle den Titel. "Wir werden jetzt mit der Stadt, den TV-Anstalten und unserem Umfeld die begonnenen Gespräche zu Ende führen, um zu klären, welches Interesse besteht, das Event nach Frankfurt zu holen."

Bis Freitag müssen die vier Final-Four-Teilnehmer bei der FIBA Europe ihr Interesse hinterlegen. Danach tritt der Verband mit den Bewerbern in Verhandlungen. Wer am Ende das finanziell lukrativste Angebot abgibt, erhält den Zuschlag. Eine feste Gebühr müssen die Clubs nach Angaben des FIBA-Europe-Generalsekretärs Kamil Novak nicht hinterlegen. Eine Entscheidung soll "so schnell wie möglich fallen", sagte der langjährige Sportdirektor der Skyliners am Mittwoch.

Lange Zeit sah es gegen Krasnojarsk nicht danach aus, dass die Frankfurter neben dem französischen Halbfinalgegner JSF Nanterre, dem türkischen Top-Club Trabzonspor und Energia Targu Jiu aus Rumänien überhaupt beim Final Four dabei sind. In den ersten beiden Vierteln wirkten die Gastgeber phasenweise so, als würden sie das erste Mal überhaupt zusammenspielen. Gerade einmal drei Assists verzeichnete der Statistikbogen zur Pause, der Rückstand betrug 19 Punkte.

"Der Trainer hat uns gesagt, wir sollen uns zusammenreißen", berichtete Voigtmann von der Halbzeitansprache von Coach Gordon Herbert. Und das taten die Frankfurter angeführt von Voigtmann und dem wiedergenesenen Justin Cobbs und drehten die Partie mit einer fulminanten Aufholjagd. "Das war das beeindruckendste Comeback, seit ihr hier tätig bin", sagte Herbert.

Die nur dank einer Wildcard überhaupt international vertretenen Skyliners setzen ihren 2013 entworfenen Dreijahresplan damit weiter konsequent um. Bevor es Ende April im drittwichtigsten Europapokal um den Titel geht, soll nun in der Bundesliga der Playoff-Einzug gelingen. "Dieser Sieg wird uns einen Schub geben", sagte Voigtmann.

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