Gastgeber Spanien will NBA-Stars vom WM-Thron stürzen

Bilbao · Die USA, wer sonst? Vor Beginn der Basketball-WM in Spanien ist die Frage nach dem großen Favoriten wieder einmal schnell geklärt. Die NBA-Stars gehen als heißester Anwärter auf den erneuten Titelgewinn in das an diesem Samstag beginnende Turnier.

 Die US-Basketballer, hier mit Bilbaos Bürgermeister Ibon Areso (M.), sind Favorit auf den WM-Titel. Foto: Luis Tejido

Die US-Basketballer, hier mit Bilbaos Bürgermeister Ibon Areso (M.), sind Favorit auf den WM-Titel. Foto: Luis Tejido

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Doch ganz so einfach wie noch vor vier Jahren in der Türkei werden es die Amerikaner dieses Mal nicht haben. Schließlich ist der Aderlass gewaltig, den das Team von Trainer Mike Krzyzewski zu verkraften hat. Vor allem Gastgeber Spanien macht sich berechtigte Hoffnungen, den scheinbar übermächtigen Gegner vom Thron stoßen zu können.

"Es ist eine besondere Gelegenheit, etwas Großes zu erreichen und das ist nichts anderes, als wieder Weltmeister zu werden", sagte Spaniens Topspieler Pau Gasol von den Chicago Bulls. Letztmals feierten die Iberer vor acht Jahren den WM-Titel, vor heimischer Kulisse soll es jetzt wieder klappen.

Dabei kann sich das mit sechs NBA-Stars gespickte Team auch auf die Unterstützung des abgedankten Königs Juan Carlos verlassen. Der 76 Jahre alte Ex-Monarch kündigte an, beim ersten Auftritt in Sevilla gegen Iran an diesem Samstag auf der Tribüne zu sitzen. Es wäre der erste öffentliche Auftritt von Juan Carlos seit seiner Abdankung.

Die USA müssen dagegen ohne königliche Hilfe und auch ohne viele prominente Namen auskommen. LeBron James, Kobe Bryant, Carmelo Anthony und zuletzt auch noch Kevin Durant - sie alle sagten ihre Teilnahme an der WM ab, um vor der neuen NBA-Saison zu regenerieren. Von jenem Team, das vor zwei Jahren bei den Olympischen Spielen in London gegen Spanien die Goldmedaille gewann, ist daher nicht mehr viel übrig geblieben. Vor allem die kurzfristige Absage von Durant wiegt schwer. "Um ihn wollten wir unser Team aufbauen", sagte Coach Krzyzewski, der dann auch noch die schwere Verletzung von Paul George von den Indiana Pacers verkraften musste.

Doch auch ohne die ganz großen Superstars verfügen die USA immer noch über riesige Qualität in ihrem Kader. Besonders der wiedergenesene Derrick Rose von den Chicago Bulls soll die Mannschaft nun führen. Der Point Guard hinterließ in der Vorbereitung bereits einen sehr guten Eindruck und beeindruckte trotz der langen Pause mit seiner Explosivität. "Wir haben nur ein Ziel: Weltmeister zu werden", sagte Rose.

Die US-Boys treffen in der Vorrunde in Bilbao auf Finnland, die Dominikanische Republik, Neuseeland, die Türkei und die Ukraine. Gastgeber Spanien hat es da in Sevilla schon in der Gruppenphase deutlich schwerer. Ägypten, Brasilien, Frankreich, Iran und Serbien heißen die Kontrahenten des Olympia-Zweiten in der Gruppenphase, aus der jeweils die ersten Vier den Sprung in die K.o.-Runde schaffen.

Neben Spanien wird am ehesten noch Frankreich und Argentinien zugetraut, die USA zu gefährden. Allerdings müssen beide auf ihre Topstars verzichten. Tony Parker und Manu Ginobili, mit den San Antonio Spurs in der NBA Meister geworden, bekamen von ihrem Club keine Freigabe. Dennoch sind 50 Profis aus der besten Liga der Welt dabei.

Die deutsche Mannschaft fehlt in Spanien. Sie verpasste durch das klägliche Vorrunden-Aus bei der EM in Slowenien vor einem Jahr die Qualifikation.

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