Länderspiel im Telekom Dome Basketballer hoffen auf Unterstützung durch die Bonner Fans

BONN · Sehr ruhig, aber hoch konzentriert trainieren die deutschen Basketballer derzeit im Telekom Dome, um sich auf die wichtige Begegnung in der EM-Qualifikation gegen Polen gewissenhaft vorzubereiten.

 Eine konzentrierte Leistung erwartet Bundestrainer Emir Mutapcic nicht nur von Lucca Staiger (links) und Kapitän Heiko Schaffartzik.

Eine konzentrierte Leistung erwartet Bundestrainer Emir Mutapcic nicht nur von Lucca Staiger (links) und Kapitän Heiko Schaffartzik.

Foto: dpa

Am Mittwoch (20 Uhr, live in Einsplus) könnten die Schützlinge von Bundestrainer Emir Mutapcic mit einem Sieg den entscheidenden Schritt zum ersten Platz in der Gruppe C machen, der die Teilnahme an der EM garantieren würde. Gleichzeitig eröffnet sich für die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) vielleicht die Gelegenheit auf ein EM-Heimspiel. Denn der Titelkampf wird 2015 nicht wie geplant in der Ukraine stattfinden. Der DBB hat sich mit Berlin um die Austragung der Vorrunde beworben.

Die deutschen Spieler gehen die Aufgabe gegen Polen, das im Hinspiel in Torun mit 68:67 gewann, mit viel Selbstbewusstsein an. "Uns bietet sich die große Chance, die Weichen zur EM zu stellen. Die wollen wir unbedingt wahrnehmen", sagte Nationalspieler Robin Benzing am Rande des Trainings in Bonn. Benzing: "Wir müssen nur aus den Fehlern lernen, die wir in den bisherigen Spielen gemacht haben." Für den Münchner heißt das vor allem, "dass wir die Rebounds kontrollieren und die Ballverluste minimieren".

Individuell müsse man vor allem auf Adam Waczynski achten, "der uns sehr weh getan hat". Der Shooting Guard der Polen war im Hinspiel mit 19 Punkten Topscorer und verwandelte vier seiner fünf Dreierversuche. Auch die beiden Flügelspieler Aaron Cel (10 Punkte, 10 Rebounds) und Mateusz Ponitka (16 Punkte, 5 Rebounds) konnten sich im Hinspiel austoben. Unter dem Strich hatten die Polen dadurch die ersten drei Viertel dominiert. Die deutsche Aufholjagd am Ende kam zu spät.

Für Benzing ist es besonders wichtig, dass die Fans im Telekom Dome hinter der Mannschaft stehen. "Polen hat ein sehr erfahrenes Team. Mit unserer guten Leistung und der entsprechenden Kulisse können wir den Gegner aber beeindrucken", meinte der 2,08 Meter große Flügelspieler. Mit Ressentiments gegenüber ihm und anderen Nationalspielern aufgrund der Rivalität aus der Bundesliga rechnet er nicht. "Die Bonner Fans sind heißblütig, aber ich kenne sie auch als fachlich kompetent und fair. Mit Pfiffen rechne ich nicht", sagte Benzing.

Allerdings müsse die Mannschaft auch in Vorleistung treten. Benzing: "Gegen Luxemburg hatten wir 23 Ballverluste, damit gewinnt man die Herzen der Fans nicht. Das darf uns gegen Polen auf keinen Fall passieren." Wichtig sei, von Beginn an in der Verteidigung zuzupacken und sich auf diese Weise das Selbstvertrauen für den Angriff zu holen.

Viel vorgenommen hat sich vor allem Dennis Schröder. "Ich habe in meinem ersten Jahr in den USA viel gelernt, vor allem was Leaderqualitäten angeht. Das versuche ich auch in der Nationalmannschaft umzusetzen", sagte der NBA-Profi. So recht gelungen ist ihm das bisher nicht. Sowohl gegen Österreich als auch gegen Polen leistete sich der Point Guard der Atlanta Hawks, der früher in der Bundesliga in Braunschweig spielte, fünf Ballverluste.

An ein Scheitern in der EM-Qualifikation verschwendet DBB-Vizepräsident Armin Andres keinen Gedanken. "Für uns zählt seit Beginn der Qualifikation nur der Gruppensieg, alles andere kann für uns nicht der Anspruch sein. Platz eins ist auch im Hinblick auf die Auslosung der Vorrundengruppen für die EM im kommenden Jahr wichtig, weil man damit einigen dicken Brocken schon einmal aus dem Weg gehen kann", sagte er.

Die DBB-Auswahl spielt noch am Sonntag (14 Uhr/WDR) in Hagen gegen Österreich und am 27. August in Luxemburg.

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