Kölner Haie Wenn die Besten auch die Besten sind

NÜRNBERG · Die Kölner Haie gewinnen auch das Topspiel in Nürnberg mit 4:3 und bleiben im neuen Jahr ungeschlagen.

 Der Kölner Ryan Jones (l) jubelt mit seinem Kollegen Philip Gogulla über seinen Treffer zum 1:1.

Der Kölner Ryan Jones (l) jubelt mit seinem Kollegen Philip Gogulla über seinen Treffer zum 1:1.

Foto: dpa

Um am Ende ganz oben stehen zu können, sind immer auch die Besten gefragt. Denn nur, wenn die nominell stärksten Spieler einer Mannschaft im Stande sind, in den entscheidenden Momenten einer Meisterschaft ihre besten Leistungen abzurufen, können Titelträume wahr werden. So gesehen sind die Kölner Haie auf einem guten Weg. Beim spektakulären 4:3 (0:1, 2:0, 2:2)-Sieg bei den Nürnberg Ice Tigers konnte sich der KEC auf seine Topstars verlassen und brachte dem Tabellenzweiten der Deutschen Eishockey Liga (DEL) die erste Niederlage nach neun Siegen in Serie bei. Die Haie selbst blieben trotz zweier Partien gegen Tabellenführer München und drei kniffligen Auswärtsaufgaben auch in ihrem vierten Spiel des Jahres 2017 ungeschlagen.

„Wir können heute als komplettes Team stolz auf unsere Leistung sein.“ Nach 60 hochintensiven und an der Grenze des Erlaubten geführten Minuten war es Patrick Hager ein Bedürfnis, das Lob des Nachmittags auf alle Kölner Schultern zu verteilen. Die Haie legten tatsächlich eine geschlossene Mannschaftsleistung auf das Eis der mit 7672 Zuschauern ausverkauften Nürnberger Arena, es gab aber eben auch ein paar Spieler, die aus dieser Geschlossenheit herausragten.

Zum Beispiel und in erster Linie Patrick Hager: Der Center der KEC-Paradereihe bereitete drei Treffer seiner Mannschaft mit viel Übersicht und Spielverständnis vor und erzielte das vorentscheidende 4:2 (56.) selbst. Oder Ryan Jones: Der Toptorjäger der Kölner fälschte einen Hager-Schuss unter gütiger Mithilfe des Pfostens und des Schlittschuhs von Nürnbergs Torwart Jochen Reimer zum wichtigen 1:1 ab (21.). Dann erzielte der Kanadier nach einer Traumkombination über Pascal Zerressen, Hager und Philip Gogulla mitten in eine Drangphase der Gastgeber hinein mit seinem 17. Saisontor das 3:2 (55.) und bereitete schließlich das 4:2 vor, als er einen Konter fuhr und Reimer seinen Schuss nur auf Hagers Schläger abwehren konnte.

Wenn es bei den Haien um die besten Spieler geht, fällt immer wieder auch der Name Gustaf Wesslau. Der schwedische Torwart sah zwar beim 0:1 von Andrew Kozek (19.) und vor allem beim 2:2 von Sasa Martinovic (43.) etwas unglücklich aus, entschärfte aber auf der anderen Seite eine ganze Reihe von Hochkarätern der nie aufsteckenden Ice Tigers. Und dann wäre da noch Christian Ehrhoff. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten kommt der NHL-Starverteidiger der Haie immer besser in Fahrt. Nach seinem Treffer beim 2:1 am Freitag bei den Eisbären Berlin traf der 34-Jährige auch in Nürnberg mit einem ebenso platzierten wie knallharten Schuss. In Überzahl erzielte Ehrhoff so mit seinem fünften Saisontor den 2:1-Führungstreffer nach 24 Minuten.

Köln: Wesslau; Lalonde, Eriksson; Potter, Zerressen; Müller, Ehrhoff; Sulzer; Jones, Hager, Gogulla; Salmonsson, Hospelt, Reinhart; Krämmer, Mulock, Byers; Boucher, Latta, Ohmann. – SR.: Brüggemann/Hunnius. – Zuschauer: 7672 (ausverkauft). – Tore: 1:0 Kozek (18:52), 1:1 Jones (20:18/Lalonde Hager), 1:2 Ehrhoff (23:15/Lalonde, Hager, PP1), 2:2 Martinovic (43:00), 2:3 Jones (54:18/Gogulla, Hager), 2:4 Hager (55:12/Jones, Gogulla), 3:4 Prust (57:48). – Strafminuten: Nürnberg 12; Köln 10.

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