0:1 gegen Italien Trotz Niederlage: Deutsche U21 im EM-Halbfinale

Krakau · Das war knapp: Trotz der ersten EM-Niederlage gegen Italien steht Deutschlands U21 im Halbfinale. Dort wartet nun am Dienstag England. Für den Traum vom Finale braucht die Kuntz-Elf aber eine Steigerung.

 Die deutsche U21-Nationalmannschaft zittert sich ins Halbfinale.

Die deutsche U21-Nationalmannschaft zittert sich ins Halbfinale.

Foto: Jan Woitas

Deutschlands Nachwuchs-Fußballer haben sich bei der U21-EM ins Halbfinale gezittert. Das Team von Trainer Stefan Kuntz unterlag in Krakau Italien zwar mit 0:1 (0:1), steht aber als bester Gruppenzweiter in der Runde der besten Vier.

Dort ist am Dienstag England als Sieger der Gruppe A der Gegner. Damit darf die DFB-Elf trotz der ersten Niederlage nach zuvor zwölf Pflichtspiel-Siegen in Serie weiter vom ersten Titel seit dem Erfolg der Goldenen Generation 2009 träumen. "Es war schon ziemlich hart. Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir sind im Halbfinale - also alles gut", sagte U21-Kapitän Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg in der ARD. Trainer Kuntz stellte fest: "Wir haben die PS nicht so richtig auf die Straße bekommen. Aber wenn man alle Spiele zusammenrechnet, sind wir verdient im Halbfinale."

Federico Bernardeschi vom AC Florenz erzielte vor 14 039 Zuschauern das entscheidende Tor für den U21-Rekordchampion (31. Minute), der als Sieger der Gruppe C im Halbfinale auf Topfavorit Spanien trifft. Wegen der zwei Siege zuvor gegen Tschechien und Dänemark reichte es für die deutsche Elf trotz der knappen Niederlage zum Halbfinale. Damit sind Max Meyer, Serge Gnabry und Co. nun nur noch zwei Schritte vom ersehnten ersten U21-Titel seit acht Jahren entfernt.

Trainer Kuntz schickte im Gruppenfinale die gleiche Startelf wie in den beiden vorherigen EM-Spielen aufs Feld. Die DFB-Junioren begannen die Partie eher abwartend, während Italien in dem Bewusstsein, einen Sieg für das Weiterkommen zu benötigen, gleich den Weg nach vorne suchte. Nach sechs Minuten traf Marc-Oliver Kempf nach einem Freistoß von Maximilian Arnold ins Tor, Schiedsrichter Slavko Vinčić aus Slowenien entschied aber auf Abseits - eine umstrittene, aber wohl richtige Entscheidung.

Deutschland tat nun etwas mehr nach vorne, Italien - für Kuntz der "Topfavorit" in der Gruppe - versteckte sich aber auch nicht. Einen Kopfball von Kapitän Marco Benassi hielt DFB-Keeper Julian Pollersbeck ohne Probleme (13.), sieben Minuten später parierte der Torhüter vom 1. FC Kaiserslautern erneut gleich zweimal stark.

Es entwickelte sich ein offenes Spiel mit Vorteilen für Italien. Kempf stoppte Mattia Caldara kurz vor dem Strafraum und sah Gelb, der Freistoß von Bernardeschi segelte am Tor vorbei (26.). Die Azzurrini wurden nun wieder stärker und drückten auf den Führungstreffer. Nach einem Fehler von Stark und Mahmoud Dahoud im Spielaufbau traf dann Bernardeschi frei vor Pollersbeck zum 1:0 für die Italiener.

Ein weiterer Gegentreffer hätte nun das Aus für die DFB-Elf bedeutet. Die Mannschaft reagierte geschockt und war in der immer hitziger werdenden Partie um Spielkontrolle bemüht. Der deutsche Nachwuchs war vor allem bei Standardsituationen gefährlich und tat sich ansonsten schwer gegen die italienische Defensive um Juves Daniele Rugani.

Die DFB-Junioren taten sich gegen kompakt stehende Italiener weiter schwer, waren nun aber etwas aktiver nach vorne. Die Azzurrini, die zum ganz sicheren Weiterkommen ein weiteres Tor benötigten, drückten weiter. Pollersbeck lenkte einen Schuss von Lorenzo Pellegrini nach gut einer Stunde noch um den Pfosten. Für offensive Entlastung konnten Gnabry und Co. vorne kaum sorgen. Die DFB- Elf hatte Glück, nicht noch das zweite Gegentor und den K.o.-Schlag zu kassieren, und zitterte sich am Ende auch mit etwas Glück in die nächste Runde.

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