Tischtennis-Silber nach "Scorpions"-Besuch

Rio de Janeiro · Der fünfte Wettkampftag bei den Paralympics in Rio de Janeiro beginnt wieder mit einem Medaillengewinn. Valentin Baus holt Silber im Tischtennis. Die Rollstuhl-Basketballerinnen sind in der K.o.-Runde. Am Vorabend verbreiten die Scorpions Promi-Glanz.

 Thomas Schmidberger sicherte sich Silber im Tischtennis.

Thomas Schmidberger sicherte sich Silber im Tischtennis.

Foto: Kay Nietfeld

Dem Glamour-Faktor durch die Scorpions folgte erneuter Silber-Glanz an der Tischtennisplatte: Einen Tag nach Thomas Schmidberger hat auch Valentin Baus bei den Paralympics in Rio de Janeiro den zweiten Platz belegt. Der Rollstuhl-Athlet aus Bochum verlor am Montag sein Finale gegen den Chinesen Ningning Cao in drei Sätzen mit 11:13, 10:12 und 8:11. "Ich wollte unbedingt gewinnen. Ich ärgere mich zwar ein bisschen, aber ich bin auch zufrieden mit Silber. Ich habe ein super Turnier gespielt", sagte der Weltmeister und fügte kämpferisch hinzu: "Ich greife in Tokio neu an."

Baus gewann für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) die 17. Medaille. Mit viermal Gold, achtmal Silber und fünfmal Bronze rangierte das Team nach 198 von 528 Entscheidungen in der Nationenwertung auf Platz zehn. An der Spitze lag China (40/31/24) vor Großbritannien (25/14/19) und der Ukraine (19/14/19).

Am Vorabend hatte die deutsche Mannschaft prominenten Besuch: Die Rockgruppe "Scorpions" war zu Gast im "Casa Alemao" und würdigten die Leistungen der Behindertensportler. "Wir haben einen tiefen Respekt davor", sagte Sänger Klaus Meine. "Die Botschaft ist: Egal, was passiert: Lass' dich nicht unterkriegen von deinem Schicksal. Du kannst immer noch etwas Großes in deinem Leben auf den Weg bringen."

Die "Scorpions" ("Wind of Change") absolvieren zur Zeit eine Tournee in Südamerika. Am Samstagabend traten sie in Rio de Janeiro auf, an diesem Dienstag spielen sie in Santiago de Chile. Im Deutschen Haus gaben sie zum Bedauern der Gäste keine Kostprobe ihres Repertoires. "Musik und Sport - das sind die beiden Themen, die Menschen zusammenbringen", sagte Meine, "und die die Hoffnungen nicht sterben lassen, dass wir eines Tages doch noch alle in einer friedlichen Welt zusammenleben können."

Die Band schaute sich auch einige Leichtathletik-Wettbewerbe an. "Das sind tolle Athleten", sagte Meine. "Wir haben gerade einen 200-Meter-Lauf gesehen und gedacht: Wow, das gibt's doch gar nicht, mit welcher Power und Energie die Sportler in diese Wettbewerbe gehen. Es ist fantastisch, was die leisten."

Vor den "Scorpions" hatten die deutschen Medaillengewinner die Bühne geentert. Die Bahnrad-Asse Stefan Nimke und Kai Kruse wurden für Bronze im 1000 Meter Zeitfahren auf dem Tandem geehrt, Schmidberger für sein Silber im Tischtennis.

Unterdessen haben die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen das Achtelfinale erreicht. Die Paralympics-Sieger von 2012 in London feierten mit dem 59:20 (32:8) den dritten Sieg im vierten Spiel. Dabei brachte das Team das Kunststück fertig, im letzten Viertel nicht einen einzigen Korberfolg der Argentinierinnen zuzulassen.

Die Goalballer hingegen kassierten mit dem 5:9 gegen Schweden ihre zweite Niederlage im dritten Spiel. Sie haben trotzdem gute Chancen auf den Einzug in die K.o.-Runde.

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