Neue Herausforderung Teurer Kittel wechselt an die Seite von Tony Martin

Berlin · Bei der vergangenen Tour hatte es sich abgezeichnet: Deutschlands zur Zeit bester Sprinter Marcel Kittel wechselt zu Katusha-Alepcin an die Seite seines Freundes Tony Martin.

 Sprint-Ass Marcel Kittel verlässt das Team Quick-Step Floors und schließt sich Katuscha-Alpecin an.

Sprint-Ass Marcel Kittel verlässt das Team Quick-Step Floors und schließt sich Katuscha-Alpecin an.

Foto: David Stockman

Marcel Kittel und der vierfache Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin sollen zum neuen Erfolgsgespann im Rennstall Katusha-Alpecin werden. Deutschlands zur Zeit bester Sprinter fährt in der kommenden Saison an der Seite des stärksten Zeitfahrers.

Der 29 Jahre alte Kittel, der bei der Tour de France fünf Etappen gewann und dann auf dem 17. Tagesabschnitt nach einem Sturz verletzt aussteigen musste, unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag beim in der Schweiz lizenzierten Team Katusha-Alpecin.

Der Wechsel von der belgischen Quick-Step-Equipe an die Seite seines Kumpels Martin kam alles andere als überraschend. Schon während der vergangenen Tour gab es entsprechende Gerüchte und Martin hatte sich auch bei Journalisten erkundigt, ob es Neuigkeiten zum prominenten Neuzugang gäbe.

Für Kittel seien in erster Linie sportliche Gesichtspunkte für den Arbeitsplatz-Wechsel verantwortlich gewesen. "Für mich ist dieser Moment aufregend, denn mit diesem Schritt erhoffe ich mir natürlich auch neue Impulse. Ich denke, ich finde im Team alle Voraussetzungen vor, die ich in den Sprintfinals auch benötige, um erfolgreich zu sein. Was ich gesehen habe, zeigt, der Sprintzug funktioniert sehr gut", erklärte der blonde Erfurter, der in Zukunft auch Rick Zabel zu seinen Helfern zählen kann.

Im Team Katusha-Alpecin, das in vergangenen Jahren auch Doping-Schlagzeilen produziert hatte, habe es laut Kittel "einen großen Wandel" gegen. "Diese Veränderung habe ich schon länger beobachtet und finde ich gut. Deshalb freue ich mich darauf, in Zukunft ein Teil der Mannschaft und des neu eingeschlagenen Weges zu sein. Das kleine i-Tüpfelchen obendrauf ist natürlich, mit meinem guten Freund Tony Martin wieder in einem Team fahren zu können."

Sportliche und ethische Gesichtspunkte mögen für den Wechsel gesorgt haben - sicher aber auch finanzielle. Es war bekannt, dass Kittel mehr verdienen wollte. Sein Quick-Step-Teamchef Patrick Lefevere hatte schon während der Tour - als Spaß verpackt - erklärt: "Ich kann mir Marcel nicht mehr leisten."

Kittel, der bei den Hamburger Cyclassics sein Comeback nach dem Tour-Aus geben will, hatte auch um eine Vertragsverlängerung in Belgien verhandelt. Der Bielefelder Hauptsponsor Alpecin machte aber den Deal, der dem insgesamt 14-maligen Tour-Etappensieger Kittel pro Saison geschätzte zwei Millionen Euro bringen könnte.

"Wir sind sehr glücklich, Marcel in unserem Team zu haben. Er ist im Moment der beste Sprinter der Welt", sagte Team-Manager José Azevedo. Mit dem vierfachen Zeitfahr-Weltmeister Martin, Nils Politt, Marco Mathis und Zabel stehen aktuell vier deutsche Profis bei Katusha-Alpecin unter Vertrag.

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