Fußball Wieder kein Heimsieg, weiter Krise: HSV nur 1:1 gegen Köln

Hamburg · Wieder kein Sieg für den HSV. Köln erkämpft sich bei der Mannschaft von Trainer Labbadia ein Unentschieden und will sich in den Rosenmontags-Umzug stürzen. Die Hamburger warten seit sechs Spielen auf einen Drei-Punkte-Erfolg.

 Der Hamburger SV und der 1. FC Köln teilten sich die Punkte.

Der Hamburger SV und der 1. FC Köln teilten sich die Punkte.

Foto: Christian Charisius

Hängende Köpfe beim Hamburger SV und ein ziemlich verpatzter 50. Geburtstag für Trainer Bruno Labbadia. "Wir wollten dem Trainer gern ein Geschenk machen, aber aus einem großen Schritt ist nur ein kleiner geworden", sagte Matthias Ostrzolek nach dem 1:1 (0:1) gegen den 1. FC Köln.

Teamkollege Lewis Holtby bekannte: "Uns fehlte das Selbstvertrauen". Nach 5:20 Torschüssen war der HSV mit dem Remis noch gut bedient. Labbadia ärgerte sich vor allem über die Fehlpässe. "Wir wissen, dass wir intensive Arbeit vor uns haben", sagte er nach dem sechsten Spiel ohne Sieg. Trotzdem wolle er mit Freunden in seinen Ehrentag hineinfeiern: "Ich kann das trennen."

Nach dem Fehlstart in die Rückrunde beträgt der Abstand zum Relegationsrang der Fußball-Bundesliga vier Punkte. Am nächsten Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach muss dringend der erste Rückrunden-Sieg im vierten Anlauf gelingen, um einen endgültigen Absturz in die Gefahrenzone zu verhindern.

Für Köln kann dagegen der Rosenmontag kommen. Unterstützt von 3500 ausgelassenen Fans spielten die Domstädter gut auf und können es im Karneval krachen lassen. Mit einem eigenen Truck werden sie beim Umzug der Narren dabei sein. "So etwas funktioniert nur mit intelligenten Spielern", sagte Trainer Peter Stöger.

Der FC festigte mit 26 Punkten als Tabellenneunter seinen Mittelfeldplatz. Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke war zufrieden: "Insgesamt ein super Auftritt. Wir haben das Spiel klar unter Kontrolle, müssen aber das zweite Tor machen." Die Mannschaft habe den Killerinstinkt vermissen lassen.

Simon Zoller (42. Minute) brachte die Gäste im 90. Duell der Traditionsclubs vor 51 999 Zuschauern in Führung, Nicolai Müller (47.) glich aus. "Wichtig ist, dass wir ein Erfolgserlebnis haben. Und da gehört der Punkt dazu", meinte der HSV-Torschütze. In der Pause habe Labbadia "deutliche Worte gefunden".

Für die Norddeutschen gab der Mönchengladbacher Wintereinkauf Josip Drmic auf dem linken Flügel für den nach seinem Kopfstoß gegen Michael Gregoritsch suspendierten Ivo Ilicevic sein Debüt. Der 23-Jährige hatte nach nur einer Woche an der Elbe Abstimmungsschwierigkeiten und fand keine Bindung zum Spiel.

Die Kölner agierten aus einer guten defensiven Grundordnung und wurden dabei von ihren Anhängern aus Karnevals-Hochburg kräftig angefeuert. Schon vor der Partie kochte die Stimmung im närrischen Gäste-Block über, das Abbrennen von Pyrotechnik könnte eine Strafe nach sich ziehen.

Der HSV bestimmte zwar zunächst das Spielgeschehen, kam aber nicht zu nennenswerten Chancen. Der FC hätte durch Filip Mladenovic (25.) und später Anthony Modeste (38.) in Führung gehen müssen. Der Franzose köpfte nach Ecke von Marel Risse an die Latte. Die Gastgeber wurden immer unsicherer und kassierten drei Minuten vor der Pause den verdienten Rückstand. Johan Djourou verlor den Ball an Zoller, der nach Doppelpass mit Jonas Hector Adler überwand.

Der HSV-Kapitän kassierte seine fünfte Gelbe Karte und fehlt gegen Gladbach. Zur Halbzeit gab es reichlich Pfiffe. Stark verbessert präsentierten sich die Hamburger nach der Pause: Müller verwandelte nach guter Vorlage von Gojko Kacar zum Ausgleich. Kölns Keeper Timo Horn stoppte danach Kacar (50.) und Artjoms Rudnevs (55.). Auf der Gegenseite vergab Modeste (62.) freistehend vor Adler.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 55,4 - 44,6

Torschüsse: 5 - 20

gew. Zweikämpfe in %: 40,8 - 59,2

Fouls: 17 - 5

Ecken: 4 - 10

Quelle: optasports.com

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort