Rosberg schnappt sich erste Tagesbestzeit

Barcelona · Am Ende musste sich Sebastian Vettel nicht nur seinem Landsmann Nico Rosberg im Silberpfeil geschlagen geben. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister kam zum Auftakt der viertägigen Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona nicht über den vierten Rang hinaus.

 Nico Rosberg fuhr mit seinem Mercedes allen davon. Foto: Alberto Estevez

Nico Rosberg fuhr mit seinem Mercedes allen davon. Foto: Alberto Estevez

Foto: DPA

Lange Zeit stand die Nummer eins von Red Bull auf dem ersten Platz, ehe Rosberg in seinem spät, aber dann gewaltig auf Touren gekommenen Mercedes ihn von dort verdrängte. Vettel nahm es gelassen. "Das Abtanken und die schnellen Rundenzeiten setzen überlassen wir im Moment den anderen", meinte er.

Auch Kimi Räikkönen, der im Lotus nur sieben Tausendstelsekunden langsamer war als Rosberg und Vizeweltmeister Fernando Alonso bei seinem Testdebüt im neuen F138 von Ferrari schoben sich in den letzten Minuten am Dienstag noch vor den Heppenheimer. "Es sind ein paar Kleinigkeiten, wir sind noch dabei unsere Hausaufgaben zu machen", betonte Vettel. Unterm Strich fehlten ihm in seinem neuen RB9 0,349 Sekunden auf seinen deutschen Widersacher, der sich seinerseits über die erste Tagesbestzeit im neuen Jahr für Mercedes freuen durfte. "Wir machen Fortschritte", stellte der Wiesbadener fest: "Es ist schön, Schnellster gewesen zu sein. Aber wir hatten auch ein Problem heute, so dass wir wertvolle Runden verloren haben."

Denn nach nur neun Runden war am Vormittag erstmal Schluss für Rosberg gewesen. Der Silberpfeil harrte zur Getriebe-Inspektion in der Box - mehr als vier Stunden. Über 60 Minuten nachdem die Mittagspause vorbei war, kam Rosberg in seinem Silberpfeil wieder auf den 4,655 Kilometer langen Kurs. Und wie! Mit seiner besten Runde in 1:22,616 Minuten schob er sich als erster vor Vettel. Danach legte Räikkönen den nächsten Gang ein und passierte seinen hessischen Kumpel, letztlich gelang auch dem spanischen Lokalmatadoren Alonso - mit 110 Runden der Kilometerfresser des Tages - eine schnellere Runde als Vettel.

Es muss nicht, könnte aber durchaus ein Vorgeschmack auf den WM-Kampf sein, der am 17. März mit dem Großen Preis von Australien richtig beginnt. "Es wird ganz schwer", prophezeite Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Es wird generell eng dieses Jahr", pflichtete Vettel bei. Wie auch im Vorjahr, als es sieben verschiedene Sieger in den ersten sieben Rennen gab, kann es auch diesmal wieder eine Reihe Erfolgsanwärter geben, die Vettel die ersten Plätze auf dem Weg zum vierten Titel in Serie für den derzeit 25-Jährigen streitig machen können - und vor allem wollen.

Vettel verzichtete zum Auftakt der vier Testtage in Katalonien darauf, gegen Ende noch mal einen draufzusetzen. Bis dahin hatte sein Wagen zumindest schon mal gute Arbeit geleistet, wenngleich auch er am Vormittag einige längere Pausen in der Box hatte: Ein Problem mit der Software. "Wie das heute so ist mit den modernen Autos, da klappt das alles nicht so auf Anhieb", sagte Vettel.

Er nahm es mit Humor, wenn er seinen Wagen zurück in die Box brachte, machte seine Crew aber jedes Mal ernst. Formel Geheim! Vor der Garage war ein zusätzlicher Sichtschutz aufgebaut. Sobald der Vettel mit seinem neuen Wagen nur in die Nähe kam, standen die Mechaniker mit einer Abdeckung für den Heckflügel parat.

Was die für alle sichtbaren Zeiten und Rangfolgen nun bedeuten, ist ebenfalls eher Kaffeesatzleserei, zumal die Teams jeweils eigene Teststrategien verfolgen. Gleichwohl gilt der Kurs auch immer als Gradmesser für den Rest der Saison. Rosberg und Mercedes hätten sicher nichts dagegen.

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