16. Spieltag Remis in Wolfsburg: Leipzig verliert den Anschluss

Wolfsburg · Zwei Punkte aus drei Spielen: Vizemeister RB Leipzig verliert in der Bundesliga weiter an Boden. In Wolfsburg spielen die Sachsen lange Zeit dominant - verdanken den Punkt aber am Ende Torwart Gulacsi.

 Leipzigs Yussuf Poulsen (vorne) schirmt den Ball vor dem Wolfsburger Ohis Felix Uduokhai ab.

Leipzigs Yussuf Poulsen (vorne) schirmt den Ball vor dem Wolfsburger Ohis Felix Uduokhai ab.

Foto: Peter Steffen

RB Leipzig droht den Anschluss an den FC Bayern nach dem dritten sieglosen Ligaspiel in Serie endgültig zu verlieren.

Der Fußball-Bundesligist aus Sachsen kam beim VfL Wolfsburg nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und ließ damit nur drei Tage nach dem 2:2 gegen Mainz erneut wichtige Punkte liegen. Durch das Remis könnte das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl am Mittwoch bis auf zehn Punkte hinter den Herbstmeister aus München zurückfallen.

Vor 22 827 Zuschauern brachte Paul Verhaegh die Gastgeber per Foulelfmeter (15. Minute) in Führung. Nach der Pause schoss Nationalspieler Marcel Halstenberg (53.) den Ausgleich für den Vizemeister, der sich nicht für seine über weite Strecken dominante Spielweise belohnte. Leipzigs Dayot Upamecano sah kurz vor Schluss noch die Gelb-Rote Karte (90.+1). Wolfsburg drehte erst in der Schlussphase auf und verpasste einen glücklichen Sieg. Der VfL ist nun seit acht Heimspielen ungeschlagen.

"Wir haben vor der Partie schon gewusst, dass es schwierig wird. Wir haben gesagt, wenn wir einen Punkt machen, nehmen wir den mit", sagte Leipzigs Stefan Ilsanker nach dem 1:1 bei Sky. "Wir wollen natürlich vorne dabei bleiben", fügte der Österreicher an. "Im Endeffekt habe ich bei meinem Tor nicht gejubelt - ich dachte, dass wir das Spiel noch drehen können. Hintenraus hatten wir aber Glück, dass wir den Punkt mitnehmen", sagte Halstenberg, der sein erstes Bundesliga-Tor erzielte.

Leipzig begann dynamisch und übernahm in der nicht ausverkauften Volkswagen Arena sofort die Kontrolle. Von Müdigkeit war beim Vizemeister trotz des dritten Spiels innerhalb von sieben Tagen nichts zu sehen. Die erste Chance hatte Nationalspieler Timo Werner, der aus spitzem Winkel mit einem Flachschuss am stark reagierenden Koen Casteels scheiterte. Der wieder zurück in die Formation gekehrte Naby Keita trieb das Spiel der Sachsen immer wieder durch die Mitte an.

Die Gastgeber konnten sich in der Anfangsphase nur einmal befreien, doch der erste gefährliche Entlastungsangriff brachte gleich die Führung. RB-Verteidiger Ibrahima Konaté trat Mario Gomez im Strafraum auf den Fuß. Den folgenden Strafstoß verwandelte Verhaegh sicher. Zuvor hatten Maximilian Arnold und zweimal Gomez alle drei Elfmeter des VfL in der laufenden Spielzeit verschossen.

Am Kräfteverhältnis änderte sich anschließend nichts. Leipzig blieb spielfreudig und griff immer wieder zielstrebig an. Wolfsburg befreite sich kaum und verlor bei eigenen Angriffen meist schon vor der Mittellinie den Ball. Die Elf von Trainer Hasenhüttl ließ allerdings um den Strafraum die nötige Konsequenz vermissen.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Wolfsburg stand defensiv, Leipzig spielte. Die schnelle Belohnung folgte: Nach starker Vorlage von Yussuf Poulsen vollendete Halstenberg mit links ins lange Eck zum verdienten Ausgleich. Offenbar aufgeweckt vom Gegentor schoss dann auch Wolfsburg erstmals aus dem Spiel aufs Tor. Der wuchtige Versuch von Gomez (56.) flog nur knapp über das Tor von Leipzigs Kapitän Peter Gulacsi.

Wolfsburgs Coach Martin Schmidt brachte im Anschluss Divock Origi für Gomez und sorgte damit für neuen Schwung im Spiel der Hausherren. Der Belgier hatte prompt die Chance zum Siegtreffer (78.), schoss aber aus kürzester Distanz über das leere Tor. Weniger als 120 Sekunden später scheiterte Origi noch einmal, diesmal an Gulacsi.

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