Trotz Zittersiegs Nur noch minimale WM-Chance für DVV-Männer

Kortrijk · Die deutschen Volleyballer zittern sich gegen Estland zu ihrem zweiten Sieg in der WM-Qualifikation. Doch der Rückstand auf die Tabellenspitze ist riesig. Die WM-Chancen sind auf ein Minimum gesunken.

Trotz eines Zittersiegs sind die Chancen der deutschen Volleyballer auf die WM-Teilnahme auf ein Minimum geschrumpft.

Die Mannschaft von Nationaltrainer Andrea Giani verspielte beim 3:2 (25:21, 25:22, 21:25, 23:25, 15:11) gegen die unbequemen Esten fast noch ihren zweiten Sieg beim Sechs-Nationen-Turnier in Kortrijk. Für diesen Erfolg kassierte der WM-Dritte von 2014 nur zwei Punkte und liegt in der Tabelle schon vier Zähler hinter Spitzenreiter Belgien.

Die Deutschen haben gegen den Gastgeber mit dem früheren Bundestrainer Vital Heynen am Samstag ein Endspiel. Nur der Gewinner des Turniers ist bei der WM 2018 in Italien und Bulgarien dabei. Ihre letzte Partie bestreiten Gianis Männer am Sonntag gegen den krassen Außenseiter Weißrussland.

"Um ehrlich zu sein, wir sind derzeit nicht auf einem hohen Niveau", räumte Giani mit Blick auf den Umbruch seiner Mannschaft ein. "Das ist nicht einfach für uns." Denys Kaliberda war auch wegen seiner eigenen Leistung bedient. "Es ist einfach schlecht, es kann nicht sein, dass wir 2:0 vorne liegen und es dann noch fast verlieren", sagte der Außenangreifer. "Schön, dass wir am Ende gewonnen haben, aber die Frage ist, wie viel das wert ist."

Im äußerst spärlich besuchten Sportcampus Lange Munte brauchten die Deutschen eine ganze Weile, um in die Partie zu finden. Immer wieder brachte sich das Team um Kapitän Lukas Kampa mit Aufschlagfehlern um den verdienten Lohn. Auf Simon Hirsch war jedoch Verlass. Der Diagonalangreifer hielt die Deutschen im Spiel und bescherte den Punkt zum Satzgewinn.

Anschließend fanden die DVV-Männer mehr Sicherheit in ihrem Spiel und konnten sich sogar auf 19:14 absetzen. Diese Führung verspielten sie jedoch fast wieder. Mit einem Ass machte Hirsch, der in Monza spielt, dann auch den Gewinn von Durchgang zwei perfekt.

Alles schien für einen halbwegs reibungslosen Sieg geebnet, doch schwer erklärbare Leistungsschwankungen kosteten die Deutschen die Abschnitte drei und vier. Vor dem letzten Satz sprach der gewohnt ruhige Giani besonnen auf seine Spieler ein - es half. Doch der Zittersieg dürfte für die WM-Teilnahme am Ende zu wenig sein.

Scheinbar mühelos steuern hingegen Heynens Belgier auf die WM zu. Die "Roten Drachen" holten mit dem 3:0 (27:25, 25:20, 25:16) gegen Spanien ihren dritten Sieg im dritten Spiel und sind noch immer ohne Satzverlust. Für sie ist die WM-Teilnahme ganz nah.

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