Absage für Europameisterschaft Klebers NBA-Traum: Vergleiche mit Nowitzki keine Belastung

München · Dirk Nowitzki hat die Trikotnummer 41, Maximilian Kleber soll die 42 bekommen. Der NBA-Neuling kommt dem deutschen Basketball-Idol so schon mal sehr nahe. Bei den Dallas Mavericks sind sie künftig Teamkollegen. Kleber übt für seinen Kindheitstraum sogar Verzicht.

 Für seinen großen NBA-Traum verzichtet Maximilian Kleber auf eine EM-Teilnahme.

Für seinen großen NBA-Traum verzichtet Maximilian Kleber auf eine EM-Teilnahme.

Foto: Sven Hoppe

Auf diesen einen ganz besonderen Moment bei seinem Abenteuer NBA fiebert Dirk Nowitzkis neuer Teamkollege Maximilian Kleber schon jetzt hin.

"Wenn ich das erste Mal im Ligaspiel mit dem Trikot auf's Feld treten darf und eingesetzt werde, das wird ein Gänsehautmoment", meinte der 25-Jährige, der an der Seite des deutschen Basketball-Superstars auf Einsätze bei den Dallas Mavericks in der stärksten Liga der Welt hofft.

Mit Nowitzki war Kleber in der Vergangenheit lose in Kontakt. Erst als der Wechsel des Flügelspielers vom FC Bayern zu den Texanern perfekt war, tauschten sich beide etwas intensiver aus. "Er freut sich und hat mich beglückwünscht", berichtete Kleber, der mit seiner Rückennummer dem 39 Jahre alten Mavericks-Idol ganz nahe kommt: Kleber soll die 42 bekommen, Nowitzki hat die 41.

Die Vergleiche mit der deutschen Basketball-Ikone begleiten Kleber schon lange, der wie auch Nowitzki in Würzburg geboren wurde und dort auch spielte. Die Dauerkonfrontation belastet den NBA-Neuling jedoch nicht. "Ich vergleiche mich nicht mit Dirk, weil er ein ganz anderer Spieler ist, in einer ganz anderen Liga spielt", sagte Kleber auf seiner Abschiedspressekonferenz in München. "Ich werde nie ein Dirk Nowitzki sein, ich blocke die Vergleiche ab."

Zu unterschiedlich ist ohnehin ihre Vita. Kleber spielte schon im Ausland in Spanien, Nowitzki wurde bereits in der NBA-Talentebörse ausgewählt und debütierte in den USA mit 20 Jahren. "Jeden Morgen wache ich auf und kann es immer noch nicht glauben, dass mein Traum wahr geworden ist", bemerkte Kleber, der nach eigener Aussage verschiedene Anfragen aus Nordamerika hatte.

Die Wahl auf Dallas fiel schnell. Klebers Ziel ist klar: Er will sich durchsetzen. Dass in Dallas ein neues Team aufgebaut wird, sieht er als Vorteil an. Intensiv und individuell will sich der früher von Verletzungen geplagte Power Forward auf die Saison vorbereiten.

"Für meine Situation ist es wichtig, dass ich gesund bleibe, wenn ich mich durchsetzen will", erläuterte Kleber. "Für mich ist das ein Kindheitstraum, ich versuche dort Fuß zu fassen." Dafür verzichtet er auf die EM vom 31. August bis zum 17. September in Finnland, Israel, Rumänien und der Türkei. "Wir haben Verständnis dafür, dass der Club ihn möglichst gut auf die Saison vorbereiten möchte", sagte Bundestrainer Chris Fleming.

Auf Dennis Schröder kann Fleming dagegen wohl zählen. Der NBA-Jungstar, der vor einem Jahr aufgrund der Saisonvorbereitung mit den Atlanta Hawks auf Spiele im Nationalteam verzichtete, hat für die EM zugesagt, stößt jedoch später als geplant zum Team. Der Aufbauspieler war eigentlich nur bis zum 2. August freigestellt, wird aber nun noch am sogenannten NBA Africa Game am 5. August in Johannesburg teilnehmen. Damit fehlt der 23-Jährige beim Testspiel am selben Tag gegen Belgien in Erfurt.

Schröders Nationalmannschafts- und künftiger NBA-Kollege Kleber hat bei den Mavericks einen Garantievertrag über eine Saison mit einjähriger Option bekommen. Zuletzt war er mehrere Wochen dort, um erste Eindrücke von seiner neuen Heimat zu gewinnen. Eine Wohnung muss er noch finden, wenn er am 9. August endgültig nach Texas aufbricht. "Es ist ein familiärer Verein. Ich mag es, wenn es etwas menschlicher ist", sagte Kleber.

LeBron James, Stephen Curry, Kevin Durant - diese Superstars sollen zu Klebers Alltag gehören. "Der Respekt ist schon groß, die NBA ist die beste Liga der Welt, man spielt jeden Tag gegen die besten Spieler der Welt. Ich freue mich aber drauf", versicherte Kleber. Videomaterial zur Schulung haben ihm die Mavericks schon mal per iPad mitgegeben. Kleber soll schließlich schnell Fuß fassen.

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