Kommentar zur Eishockey-WM Nächste Chance

Meinung | Köln · Die Eishockey-WM, die am Freitag in Köln und Paris beginnt, ist für die deutsche Auswahl eine große Chance. Sie kann der Sportart durch sportlichen Erfolg Nachhaltigkeit im eigenen Land verleihen.

Natürlich geht es bei einer Eishockey-Weltmeisterschaft in erster Linie um den Titel und die Medaillen. Und natürlich kommen die Topfavoriten mit Titelverteidiger Kanada, Rekordchampion Russland, Finnland, den USA , Tschechien und Schweden aus den großen Eishockey-Nationen. Allen deutschen Fans sollte klar sein, dass für ihre Nationalmannschaft trotz des Heimvorteils, trotz Marco Sturm und trotz immer mehr Profis in der NHL das Erreichen des Viertelfinals auch 2017 das Nonplusultra bedeuten dürfte.

Aber für das deutsche Eishockey geht es sowieso um mehr als einen erneuten Überraschungscoup wie 2010, als Uwe Krupp mit seinem Team an einer Medaille geschnuppert hatte. Es geht um die nächste Chance, der Sportart mit der zweitgrößten Zuschauerresonanz in Deutschland Nachhaltigkeit zu geben. Eine Chance, die der Deutsche Eishockey Bund 2010 trotz des sensationellen vierten Platzes und einer Rekordeinnahme kläglich verstreichen ließ.

Die Aussichten, dass der DEB seine Chance diesmal nutzt, stehen gut. Der Ticketverkauf – und damit ein wesentlicher Teil der Einnahmenseite – läuft zufriedenstellend, die erstmalige Zusammenarbeit des erfahrenen Organisationskomitees mit einem Partner auch dank der französischen Seite sogar hervorragend.

Haupttriebfeder für den Aufbruch ist und bleibt aber Franz Reindl. Der neue und omnipräsente DEB-Präsident hat nicht nur Marco Sturm als Cheftrainer gewinnen können, er steht auch für die Entschuldung des Verbandes, neue Strukturen und die Nachwuchsförderung. Die Heim-WM kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, um auf Reindls Fundament ein stabiles deutsches Eishockey-Haus bauen zu können.

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