Keine Einigung beider Vereine Modeste geht nicht nach China - Cordoba kommt trotzdem

Köln · Eigentlich schien der Wechsel von Anthony Modeste vom 1. FC Köln nach China Formsache zu sein. Doch nun ist er nicht zustande gekommen. Der FC hat die Verhandlungen beendet, der Franzose muss bleiben.

 Der 1.FC Köln hat die Verhandlungen mit dem chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian bezüglich Modeste abgebrochen.

Der 1.FC Köln hat die Verhandlungen mit dem chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian bezüglich Modeste abgebrochen.

Foto: Marius Becker

Anthony Modeste hat sich verzockt - und einen Wechsel von Pierre-Emerick Aubameyang nach China damit etwas wahrscheinlicher gemacht.

Doch nur kurz nachdem der französische Torjäger des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln auf seiner eigenmächtigen Reise ins Reich der Mitte vom Verhandlungs-Stopp des FC mit dem Erstligisten Tianjin Quanjian erfuhr, verpflichteten die Kölner seinen vermeintlichen Nachfolger.

Von Mainz 05 kommt für vier Jahre der Kolumbianer Jhon Cordoba. Geschätzte 15 Millionen Euro teuer und von Sportchef Jörg Schmadtke ausdrücklich als "Zentrumsstürmer mit Tempo, Robustheit und Zug zum Tor" gepriesen. Eben jenen Eigenschaften, mit denen Modeste die Kölner mit 25 Treffern in der vergangenen Saison zur ersten Europacup-Teilnahme nach 25 Jahren geschossen hatte.

Auf der Ausgabenseite wird Cordoba der Rekordtransfer des FC - und das, obwohl der Einnahme-Rekordtransfer nach offenbar übertriebenen Forderungen von Modestes Beratern vermeintlich geplatzt war. Dass Modeste am Montag beim Trainingsauftakt des FC erscheint, ist deshalb offenbar nicht wirklich sicher. "Niemand weiß, was morgen passiert. Aber ich möchte ausdrücklich kein Hintertürchen öffnen. Es gibt keine Verhandlungen, Schluss, aus", sagte Schmadtke der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, ob eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Tianjin möglich sei.

Dass Modeste nicht nach China darf, könnte auch Einfluss auf die Zukunft Aubameyangs haben. Der Bundesliga-Torschützenkönig von Borussia Dortmund hatte unabhängig vom geplanten 35-Millionen-Transfer des Kölners auch auf dem Zettel Tianjins gestanden. Nun stehen die Asiaten noch mehr unter Druck und könnten das Werben um den Gabuner weiter intensivieren.

"Sport Bild" berichtete bereits, der 28-Jährige und Tianjin hätten sich geeinigt. Ein offizielles Angebot an den BVB, das jenseits der 80 Millionen Euro liegen könnte, liegt allerdings noch nicht vor. Der Kreis könnte sich logisch schließen, würden die Dortmunder ein Teil des Geldes in Modeste als Aubameyang-Ersatz investieren.

Dabei wurde vor einigen Tagen schon über eine vermeintliche Einigung des Franzosen mit Tianjan berichtet. Auf diese hoffte auch Modeste, als er zu Wochenbeginn trotzig in den Flieger nach China stieg. Doch da hatten seine Berater den FC schon mit einer überraschenden Forderung vor den Kopf gestoßen. Am Mittwoch sprachen die Kölner schließlich ein Machtwort und beendeten den sich in die Länge ziehenden und immer abstruser werdenden Poker.

Grund dafür sei, dass keine Einigung aller Parteien für einen möglichen Transfer erzielt wurde, teilte der Verein mit: "Zwischen den Clubs war darüber hinaus keine den Verbandsstatuten entsprechende Einigung möglich."

Auf Berichte der "Bild"-Zeitung, nach denen sich Modeste bereits einem Medizincheck in China unterzogen habe, reagierte Schmadtke gelassen. "Vielleicht hat er sich untersuchen lassen, weil er krank war. Was weiß denn ich?", sagte er der dpa und erklärte, dass es keine Strafe für den 29-Jährigen gebe: "Wieso sollte es Konsequenzen geben, wenn jemand im Urlaub irgendwo hinfliegt?" Ein ausdrückliches Verbot, nach China zu fliegen, habe es von Vereinsseite nicht gegeben.

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