Eishockey-WM Mit Christian Erhoff als Kapitän

KÖLN · Deutsche Nationalmannschaft trainiert zum ersten Mal in Köln. Auftaktspiel am Freitag gegen die USA.

 Erstes Eistraining in der Kölner Lanxess Arena: Co-Trainer Geoff Ward (r.) spricht zur deutschen Mannschaft.

Erstes Eistraining in der Kölner Lanxess Arena: Co-Trainer Geoff Ward (r.) spricht zur deutschen Mannschaft.

Foto: dpa

Die ersten Fragen beantwortete Bundestrainer Marco Sturm im Vorübergehen. Ex-NHL-Superstar Christian Ehrhoff wird die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft als Kapitän in die am Freitag (20.15 Uhr, Lanxess Arena/live bei Sport1) mit dem Spiel gegen die USA beginnende Heim-WM führen. Auch um die Nummer eins im deutschen Tor gibt es kein Rätselraten mehr, wenn es überhaupt je eines gegeben hat. Thomas Greiss von den New York Islanders wird mit der Erfahrung von 31 Jahren und 181 NHL-Spielen den Löwenanteil der mindestens sieben Partien bestreiten.

„Für mich war die Entscheidung einfach“, sagte Sturm beim ersten offiziellen Pressetermin in Köln: „Er ist schon länger im Geschäft, ich habe selbst mit ihm zusammengespielt. Er hat es sich verdient, die Mannschaft zu führen.“ So locker der Bundestrainer die beiden wichtigen Personalfragen löste, so locker gab er sich am Mittwoch auch zwei Tage vor dem WM-Auftakt und nach dem ersten Mannschaftstraining auf dem Eis der Lanxess Arena. Von der ungeheuren Anspannung und dem Druck, der vor der Heim-WM von Experten im deutschen Team ausgemacht worden war, ließ sich der mit seinen 38 Jahren noch als Trainer-Novize geltende Sturm nichts anmerken: „Bislang waren wir erfolgreich, haben eine gute WM 2016 gespielt und die Olympia-Qualifikation geschafft. Wir sind aber noch nicht am Ende mit dieser Mannschaft“, kündigte der Ex-NHL-Stürmer an.

Es ist davon auszugehen, dass Sturm und sein Trainerstab die deutsche Mannschaft bei der WM aus einer stabilen Defensive heraus agieren lassen werden. „Wir haben einen überragenden Torwart und eine gute Abwehr. Das ist ein Faustpfand. Und nach vorne besitzen wir vier ausgeglichene Angriffsreihen“, zeigte sich DEL-Rekordtorjäger Patrick Reimer zuversichtlich.

Vor Thomas Greiss stehen mit Stanley-Cup-Sieger Dennis Seidenberg (New York Islanders) und Christian Ehrhoff (Kölner Haie) zwei NHL-erprobte und spielstarke Verteidiger. Auch Dennis Reul, Sinan Akdag (beide Adler Mannheim), Frank Hördler (Eisbären Berlin) und Assistenz-Kapitän Moritz Müller (Kölner Haie) verfügen über reichlich Erfahrung im Defensivbereich. Dazu kommt mit Konrad Abeltshauser vom deutschen Meister Red Bull München der DEL-Verteidiger des Jahres 2017, der nur knapp den Sprung in die NHL verpasst hat.

Im Angriff setzt Marco Sturm auf NHL-Profi Tobias Rieder und eine Mischung aus Erfahrung und Jugend. Schweden-Legionär Felix Schütz, der auch zwei Jahre in Köln gespielt hat, war ebenso wie Patrick Reimer und Philip Gogulla (Kölner Haie) schon bei der Heim-WM 2010 dabei, als Deutschland überraschend das Halbfinale erreichte. Mit Dominik Kahun (München) und vor allem Frederik Tiffels (Wester Michigan University/USA) spielt der Bundestrainer aber auch die Karte der Unbekümmertheit aus. „Frederik hat uns in der Vorbereitung überzeugt und sich stetig weiterentwickelt. Wir haben ihn als Mittelstürmer ausprobiert, und er hat alles umgesetzt, was wir sehen wollten. Er hat sich die Nominierung absolut verdient. Mit ihm kommt frischer Wind in das Team“, lobte Sturm den gebürtigen Kölner. Der 21-Jährige ist 2015 vom NHL-Club Pittsburgh Penguins gedraftet worden und mit seinem gerade zu den Haien gewechselten Bruder Dominik (23) im Stadtteil Bilderstöcken aufgewachsen.

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