dpa-Umfrage Liga-Rivalen rechnen nicht mit Einbruch von RB Leipzig

Leipzig · Champions League? Oder noch mehr? Oder bricht RB Leipzig ein? Die Ligarivalen gehen nicht davon aus.

 RB Leipzig wird von der Konkurrenz viel zugetraut.

RB Leipzig wird von der Konkurrenz viel zugetraut.

Foto: Jan Woitas

Die Bundesliga-Konkurrenz rechnet auch nach der Winterpause nicht mit einem Absturz von RB Leipzig. Nach Einschätzung der Rivalen kann der Aufsteiger bereits mit einem internationalen Startplatz planen.

In einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur traut Hertha-BSC-Trainer Pal Dardai den Leipzigern gar als einzigem Bayern-Verfolger zu, unter Umständen die Münchner sogar auf dem Weg zum erneuten Titel noch zu stoppen: "Wenn das in diesem Jahr überhaupt ein Verein schaffen kann, dann ist das Leipzig. Vielleicht."

11 Siege, 3 Unentschieden, nur 2 Niederlagen. Mit 31 Treffern die drittmeisten Tore, mit 15 Gegentreffern die drittwenigsten. Drei Punkte Rückstand auf den FC Bayern an der Tabellenspitze - die RB-Bilanz kann sich sehen lassen. Die druckvolle und temporeichen Spielweise beeindruckte die Fußball-Konkurrenz.

Fredi Bobic, Sportvorstand von Jahresauftaktgegner Eintracht Frankfurt geht auch davon aus, dass RB im ersten Drittel landen wird und eine gute Chance hat, in Europa zu spielen. "Die Rückrunde wird aber schwerer, weil die Vereine nun wissen, was sie gegen Leipzig erwartet und sie dagegen auch entsprechende Mittel einsetzen werden", prophezeite Bobic.

Das Auftaktprogramm könnte für RB leichter sein. Erst Frankfurt, dann ebenfalls in der heimischen Red-Bull-Arena in 1899 Hoffenheim das einzige noch ungeschlagene Team, danach bei Borussia Dortmund. Zudem fehlt in diesen drei Partien der gesperrte Liga-Topvorbereiter Emil Forsberg.

"Ich überfrachte diese junge Mannschaft nicht mit irgendwelchen überzogenen Erwartungshaltungen", kommentierte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem souveränen 4:0-Sieg im letzten Testspiel der Leipziger gegen die Glasgow Rangers. Ein Platz unter den Top Sechs und damit das neue Minimalziel von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz trauen Trainer der anderen Vereine dem erst im Mai 2009 gegründeten Club aber allemal zu.

"Ich glaube schon, dass sie eine gute Rolle spielen werden. Aber ich vermute, dass am Ende ein paar Spieler am Marienplatz stehen, die mehr lachen als die anderen", meinte Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann. "Sie werden am Ende oben dabei sein", sagte Wolfsburgs Trainer Valérien Ismael. "Leipzig spielt eine sehr konstante Saison und ich gehe davon aus, dass sie nicht einbrechen werden, sondern einen internationalen Platz erreichen werden", sagte Augsburgs Coach Manuel Baum.

Personalprobleme insbesondere in der Defensive konnte Hasenhüttl mit seiner jungen Mannschaft immer wieder kompensieren. Pünktlich zum 17. Spieltag verpflichtete RB dann auch noch am vergangenen Freitag das französische Abwehrtalent Dayot Upamecano, der von europäischen Spitzenclubs umworben war. Bei der Generalprobe gegen Glasgow kam er bereits zum Einsatz und zeigte vielversprechende Ansätze.

Die gesamte Mannschaft zeigte sich nach dem 1:5 im ersten Testspiel gegen Ajax Amsterdam wieder mit der gewohnten Aggressivität. "Das gibt uns sicher noch mal Selbstvertrauen, auch wenn das nach den vorhergehenden Spielen nicht komplett weg war", betonte Kapitän Dominik Kaiser.

Die Konkurrenz wäre also gewarnt, wenn sie den Leipzigern nicht eh auch in den kommenden 18 Partien bis zum Bundesliga-Finale am 20. Mai einiges zutrauen würde. "Das ist eine Mannschaft, die von der Art zu spielen und der individuellen Qualität das Zeug hat, vorne dranzubleiben", sagte Weltmeister und Bayern-Profi Mats Hummels.

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