Olympia-Vergabe Japan 2020: Hörmann fürchtet Folgen von Korruptionsverdacht

München · Alfons Hörmann wertet die jüngsten Vorwürfe im Rahmen der Olympia-Vergabe an Japan 2020 als neue Gefahr für des Renommee der Sommerspiele.

 Fürchtet um das Renommee der olympischen Sommerspiele: DOSB-Boss Alfons Hörmann.

Fürchtet um das Renommee der olympischen Sommerspiele: DOSB-Boss Alfons Hörmann.

Foto: Guido Kirchner

Die französische Justiz ermittelt gegen Tsunekazu Takeda, den Präsidenten von Japans NOK, wegen Korruptionsverdachts und einer möglichen Verbindung zu Skandal-Funktionär Lamine Diack aus dem Senegal. "Wenn das so wäre wie dargestellt, wäre es natürlich ein erneuter herber Rückschlag, weil damit ein stückweit Glaubwürdigkeit immer und immer infrage steht", sagte Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), am Mittwoch in München.

Hörmann ergänzte, dass ein solches Vergehen "auch im Hinblick auf die Spiele 2020 (...) alles andere als eine gute Ausgangsbasis wäre". Das Internationale Olympische Komitee betont die Unschuldsvermutung bei Takeda, der Funktionär weist die Anschuldigungen zurück. "Es ist bedauerlich, dass solche Themen immer wieder kommen", sagte Hörmann.

Zugleich sagte der DOSB-Chef, dass er bei den jüngsten Entwicklungen im russischen Dopingskandal ein Signal der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA erwarte. Moskau hatte zuletzt eine Frist verstreichen lassen, in der Experten Zutritt zum Dopinglabor erhalten sollten, um die Suspendierung der nationalen Anti-Doping-Agentur RUSADA aufzuheben. Die Wissenschaftler durften erst in der Vorwoche in die Räume.

Der Geduldsfaden in der Causa sei gerissen, meinte Hörmann. "Die WADA muss in letzter Konsequenz diese Nicht-Einhaltung, diese Verstöße, dieses Nicht-Liefern, dieses Nicht-Öffnen des Labors (...) in irgendeiner Form bewerten, gewichten und sanktionieren", forderte er.

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