Triathlon-Star Ironman-Weltmeister Lange: "Urlaub ist erstmal nicht"

Frankfurt/Main · Familie, Fans und Freunde bereiten Patrick Lange einen weltmeisterlichen Empfang. An den Titel hat sich der Ironman-Champion noch immer nicht ganz gewöhnt. An Urlaub ist jetzt auch noch nicht zu denken.

 Ironman-Weltmeister Patrick Lange wird auf dem Flughafen in Frankfurt am Main von seiner Mutter Carmen herzlich empfangen.

Ironman-Weltmeister Patrick Lange wird auf dem Flughafen in Frankfurt am Main von seiner Mutter Carmen herzlich empfangen.

Foto: Andreas Arnold

Für Patrick Lange ist der Gewinn der Ironman-Weltmeisterschaft auch Tage danach noch "unreal". Körperlich schon wieder ziemlich gut erholt, landete der 31 Jahre alte Athlet in Frankfurt/Main.

Haben Sie sich schon daran gewöhnt, als Weltmeister angesprochen zu werden?

Patrick Lange: Nein, auf gar keinen Fall. Da muss ich mich erst noch dran gewöhnen. Aber das ist etwas, das mir relativ leicht fallen wird. Es ist mein großer Traum und es ist toll, dass ich so tolle Partner an meiner Seite habe, die mich auf diesem Weg zu meinem Traum unterstützt haben. Ich bin sehr gespannt, was in Zukunft noch geht.

Machen Sie jetzt erstmal Urlaub?

Lange: Nein, Urlaub mache ich nicht. Wenn ich mir das so anschaue - da kommt noch einiges an Medienterminen auf mich zu. Urlaub ist erstmal nicht. Das ist aber auch positiver Stress, den hat man gern. Das macht mich auch sehr stolz.

Können Sie noch mal das Gefühl beschreiben, als Sie über die Ziellinie gelaufen sind, der Moment, auf den Sieg ihr Leben lang bisher hingearbeitet haben?

Lange: Ja, und dann stehen da Dave Scott und Mark Allen und halten das Banner. Ich weiß gar nicht, wie man das in Worte fassen soll. Ich habe das schon bei meinem ersten Ironman-Sieg als Emotions-Cocktail beschrieben. Dass man diesen Cocktail noch mehr anreichern kann, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Am Samstag war die ganze Bar in einem Cocktail. Der absolute Oberhammer und immer noch unreal.

Wie schnell regenerieren Sie nach so einem Wettkampf?

Lange: Das kommt immer drauf an, wie hart es war und wie hoch der Endorphinausstoß war. Nach dem Ironman in Frankfurt war es eher so, dass es ein bisschen länger gedauert hat, aber jetzt fühlen sich die Beine schon ganz gut an. Da helfen auch die Glückshormone, die Regeneration zu beschleunigen.

Wie haben Sie die Szene wahrgenommen, als Jan Frodeno Sie auf der Laufstrecke angefeuert hat?

Lange: Ehrlich gesagt, habe ich das als positive Randnotiz wahrgenommen. Ich war in dem Moment so im Kampf mit Lionel Sanders verwickelt, dass ich mental eher bei Herrn Sanders als bei Herrn Frodeno war.

Wann haben Sie auf der Laufstrecke gespürt, Sie kriegen Sanders noch?

Lange: Als ich aus dem Energy Lab herausgelaufen bin, also ungefähr bei Kilometer 32. Mir ist auch immer an der Strecke zugerufen worden, dass ich mich zurückhalten soll und meine Stärke am Ende kommt. So war es letztes Jahr, so war es dieses Jahr. Auf den letzten zehn Kilometern gehöre ich zu den Stärksten auf der Welt. Und die Stärke habe ich ausgespielt. Wenn andere schwach werden oder abbauen, dann schlägt meine Stunde. Darauf habe ich mich einfach verlassen. Das Zocken hat sich ausgezahlt.

Sie hatten zu Beginn des Jahres Verletzungsprobleme. Was ist denn von Ihnen zu erwarten, wenn eine Vorbereitung perfekt läuft?

Lange: Naja, ich glaube, viel perfekter kann es eigentlich gar nicht laufen. Da will ich auch gar nicht darüber nachdenken. Es ist Streckenrekord, es ist der Ironman-Sieg - besser geht es eigentlich gar nicht.

Es gibt Dinge wie den Käsekuchen von Ihrer Mama, den Sie Ihnen auch backen will, aber worauf freuen Sie sich noch zuhause?

Lange: Auf mein eigenes Bett. Auf meine Freunde. Auf das ganze Umfeld in Darmstadt. Aber auch auf die Medientermine. Das ist schon etwas, auf das man als Sportler auch hinarbeitet. Ich freue mich einfach auf die Zukunft. Es wird sicher gut.

Zur PERSON: Patrick Lange, 31 Jahre alte, feierte mit dem Ironman-Titelgewinn auf Hawaii den bisher größten Erfolg seiner Karriere. Er stellte bei dem Rennen zudem einen Streckenrekord auf. Die Stärke des Athleten aus Bad Wildungen ist vor allem das abschließende Laufen.

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