Kölner Haie Im Prozess der Anpassung

KÖLN · Die Kölner Haie stehen gegen Schwenningen und Straubing vor zwei lösbaren Aufgaben. Ziel ist die erneute Eroberung der Tabellenspitze.

 Trainer Cory Clouston erwartet zwei Siege von seiner Mannschaft.

Trainer Cory Clouston erwartet zwei Siege von seiner Mannschaft.

Foto: dpa

Als das offizielle Training am Donnerstag vorbei ist, schnappt sich Max Reinhart zwei unterschiedlich große Mini-Eishockeytore und kreiert einen Wettbewerb. Der Kanadier platziert das etwas kleinere Gehäuse vor das größere und fordert seine Teamkollegen auf, den Puck in die minimale Lücke zwischen den Latten zu platzieren. Dieses Ding der Fast-Unmöglichkeit reizt die Profis der Kölner Haie sofort, es bildet sich eine lange Schlange. Die Lösung finden aber nur zwei von ihnen: T.J. Mulock und Reinhart.

Die Szene im KEC-Trainingszentrum zeigt, dass Reinhart die Erwartungen erfüllen kann, die die Haie-Verantwortlichen in ihn setzen und für die sie viel Geld ausgeben. Der Stürmer soll ein Kreativspieler mit Führungs- und Scoring-Qualitäten sein. „Er spielt so, wie wir ihn im Moment spielen sehen wollen. Offensiv kreiert er die meisten Chancen und defensiv arbeitet er solide“, lobt Cory Clouston die bisherige Performance seines Stars. Der Haie-Trainer weiß aber auch, dass der erst 24 Jahre alte Kanadier mit NHL-Potenzial sich noch in einem Prozess der Anpassung befindet: Anpassung an die größere Eisfläche in Europa, Anpassung an das Spiel der Haie und Anpassung an das Leben in Köln. In den ersten drei Saisonspielen agierte Reinhart eher unauffällig. Acht Torschüsse und zwei Torvorlagen zeugen aber von seinen Fähigkeiten. Genauso wie der gekonnte Treffer in die Lücke zwischen den beiden Mini-Toren.

Auf Max Reinhart und seine Teamkollegen warten nach dem spielfreien vergangenen Sonntag und dem dadurch bedingten Verlust der Tabellenführung mit den Heimspielen gegen Schwenningen (Freitag, 19.30 Uhr) und Straubing (Montag, 16.30 Uhr, beide Lanxess-Arena) zwei von der Papierform her lösbare Aufgaben. Eine Form, die für Cory Clouston allerdings keinerlei Bedeutung besitzt: „Für mich sind Schwenningen und Straubing zwei Gegner aus einer Liga, in der jedes Team immer sein bestes Eishockey zeigen muss, um ein Spiel gewinnen zu können.“ Deshalb bereitet der Kanadier seine Mannschaft vom Prinzip her auf jedes Spiel ähnlich vor.

„Es geht dabei auch darum, den Fokus auf sich selbst zu legen und nicht zu sehr auf die anderen Teams, sprich immer gleich fokussiert zu sein“, erklärt Clouston. Will nichts anderes heißen, als dass es bei ihm keine stärkeren oder schwächeren Teams gibt. Überhaupt zählt der kürzlich 47 Jahre alt gewordene Ex-NHL-Coach zu denen, die lieber das große Ganze im Blick haben. „Verbessern, entwickeln und formen“, gehören zu seinen Lieblings-Vokabeln. „Ich schaue auf den Prozess und nicht auf jedes einzelne Ergebnis. Es geht darum das Team von Woche zu Woche besser zu machen.

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