Europa-League-Premiere Hoffenheim fordert Sporting Braga

Sinsheim · In der Bundesliga sorgte Hoffenheim zuletzt mit einem Sieg gegen den FC Bayern für Furore. Auf internationaler Bühne müssen sich die "Nagelsmänner" nun in der Europa League beweisen, nachdem der FC Liverpool eine Nummer zu groß war.

 Die Hoffenheimer beim Abschlusstraining.

Die Hoffenheimer beim Abschlusstraining.

Foto: Uwe Anspach

Nach dem lehrreichen Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Liverpool will 1899 Hoffenheim in der Europa League die K.o.-Runde erreichen.

"Wir haben den Anspruch, dass wir weiterkommen und möglichst alle Spiele gewinnen", sagte Torhüter Oliver Baumann vor dem Auftakt in der Gruppe C gegen Sporting Braga (19.00 Uhr). Das Europacup-Fieber hält sich freilich in Grenzen beim Bundesligisten aus dem Kraichgau: Am Mittwoch waren nur 14 000 Karten verkauft.

"Wir können eine bedeutende Rolle spielen, wenn an unser Leistungs-Optimum herankommen", sagte Trainer Julian Nagelsmann. Der 30-Jährige muss gegen das Team aus dem Land von Europameister Portugal auf den verletzten Nationalstürmer Serge Gnabry verzichten, dafür ist Sandro Wagner wieder fit. Über den Einsatz von Abwehrchef Kevin Vogt (Bänderverletzung) will er kurzfristig entscheiden.

"Das ist trotzdem ein Feiertag", hatte Nagelsmann schon vorher betont angesichts der Tatsache, dass sein Team die Königsklasse verpasst hatte. Die Europa League passe vom Wettbewerb und von den Gegnern her besser zum Verein: "Da können wir uns alle optimal entwickeln und verbessern."

Für das Fachmagazin "Kicker" ist Hoffenheim angesichts seiner knapp 3300 Einwohner "der größte Zwerg im Cup." Die TSG glänzte jedoch zuletzt mit einem 2:0-Sieg gegen den FC Bayern München. Braga ist zweimaliger portugiesischer Pokalsieger und war in der abgelaufenen Saison Tabellenfünfter. 2011 verlor der Club in Dublin das Finale der Europa League mit 0:1 gegen den FC Porto.

Nagelsmann stand zuletzt weniger wegen der bevorstehenden Premiere in der Europa League als wegen seines Flirts mit dem deutschen Meister in den Schlagzeilen. Für seine Interview-Aussagen zu einer möglichen Zukunft beim FC Bayern entschuldigte er sich jedoch am Mittwoch. "Das hat eine größere Rolle gespielt, als von mir gewollt. Tut mir leid, dass diese Aussagen von mir so große Wellen geschlagen haben", sagte der 30-Jährige. "Das war keine Bewerbung von mir und hatte null aktuellen Bezug. Er habe Bayern-Trainer Carlo Ancelotti eine SMS geschrieben, "falls er nur die Überschriften liest. Das ist aus der Welt und abgehakt."

In dem Eurosport-Interview hatte Nagelsmann unter anderem gesagt: "Der FC Bayern spielt in meinen Träumen schon eine etwas größere Rolle." Über einen Wechsel des 30-Jährigen nach München war in den vergangenen Monaten schon öfter spekuliert worden. Nagelsmann, der bei Hoffenheim einen Vertrag bis 2021 hat, hatte auch bestätigt, dass er in München ein Haus baut.

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