Formel 1 in Abu Dhabi Hamilton lässt nicht locker: Tagesbester vor Vettel

Abu Dhabi · Beim Grand Prix von Abu Dhabi liefern Lewis Hamilton und Sebastian Vettel noch einmal eine Zugabe ihres Privatduells. Beiden geht es beim Formel-1-Schlussakt auch um ein Zeichen für die kommende Saison.

 Weltmeister Lewis Hamilton holte im Mercedes die Trainings-Bestzeit.

Weltmeister Lewis Hamilton holte im Mercedes die Trainings-Bestzeit.

Foto: Luca Bruno

Weltmeister Lewis Hamilton gönnt seinem Widersacher Sebastian Vettel auch im Formel-1-Saisonfinale keinen Millimeter.

Mit einem Streckenrekord verwies der Mercedes-Star im Training zum Großen Preis von Abu Dhabi den deutschen Ferrari-Piloten auf Platz zwei und unterstrich seinen Willen, trotz des längst sicheren vierten Titels mit seinem zehnten Sieg die Saison zu beenden. Dritter bei den Übungsrunden in der Dunkelheit unter Rennbedingungen wurde Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo.

Am Vormittag hatte Vettel das Privatduell mit Hamilton noch für sich entschieden. "Das war ein guter Auftakt, wenn wir noch ein bisschen was rausquetschen können, sollte es gut ausschauen", ließ er wissen.

Die Trauerphase nach dem verlorenen Titel hat der Hesse spätestens seit seinem Sieg in Brasilien vor zwei Wochen hinter sich gelassen. Der Jagdinstinkt lässt bei ihm schon die Vorfreude auf einen weiteren Zweikampf mit Hamilton im kommenden Jahr wachsen. Da wäre sein vierter Erfolg in Abu Dhabi das passende Signal an den Rivalen. "Jeder will zum Schluss nochmal zeigen, was man kann. Das letzte Rennen ist immer das, an das man sich am meisten erinnert", sagt Vettel.

Als Nico Rosberg nach Hamiltons vorzeitigem Titelgewinn 2015 die letzten drei Saisonrennen gewann, diente dies dem Deutschen als Anschub für den WM-Triumph im Folgejahr mit vier weiteren Siegen in den ersten vier Saisonrennen. Vielleicht auch deshalb will Hamilton diesmal nicht auf den letzten Kilometern nachlassen. "Sebastian hat das letzte Rennen gewonnen, dies hier will ich ihm nicht auch noch überlassen", sagt der Brite. "Es geht darum, das Rennen so anzugehen, als stünde noch die WM auf dem Spiel."

Zumindest für Vettel geht es tatsächlich noch um eine Kleinigkeit: die erste Vize-Weltmeisterschaft seit seinem Wechsel zu Ferrari vor drei Jahren. Dank des Vorsprungs von 22 Punkten auf Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas würde dem 30-Jährigen schon Rang acht am Sonntag (14.00 Uhr) für Rang zwei in der Gesamtwertung genügen. Rechnen aber will Vettel gar nicht. "Das erste Ziel ist, das Rennen zu gewinnen", sagt er.

Ein letzter Kraftakt also, bevor sich die Teams in die dreimonatige Winterpause bis zu den ersten Testfahrten verabschieden. Die Eindrücke aus der Ferrari-Fabrik machen Vettel Mut, dass der Neustart 2018 ihn endlich zum WM-Ziel mit der Scuderia führen wird. "Wir haben einige gute Projekte in Arbeit. Einige werden Zeit brauchen, andere schneller kommen, aber das ist der normale Kampf", sagt Vettel.

Für ihn und Hamilton geht es im kommenden Jahr darum, mit dem fünften Titel zu Ikone Juan Manuel Fangio aufzuschließen. Der dreimalige Weltmeister Niki Lauda, als Mercedes-Teamaufsichtsratschef natürlich etwas parteiisch, weiß schon, auf wen er setzt. "Wenn Hamilton so weitermacht, werden die anderen Meisterschaften automatisch kommen", sagt Lauda. Vettel wird den Österreicher nur zu gern vom Gegenteil überzeugen wollen.

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