Kölner Haie Haie-Torhüter Wesslau ist Penalty-Held

Köln · Torhüter Gustaf Wesslau macht beim Sieg der Kölner Haie in Iserlohn mal wieder den Unterschied. Systemumstellung unter dem neuen Trainer Dan Lacroix nimmt noch Zeit in Anspruch.

 Bester Kölner beim Sieg in Iserlohn: Torhüter Gustav Wesslau.

Bester Kölner beim Sieg in Iserlohn: Torhüter Gustav Wesslau.

Foto: Bucco

Hinter Dan Lacroix liegen nervenaufreibende Tage. Mit zwei Siegen in den ersten beiden Spielen gelang dem Kanadier zwar ein gelungener Einstand hinter der Bande der Kölner Haie, doch beide Male musste seine Mannschaft eine Extraschicht einlegen. Dem dramatischen 5:4-Erfolg nach Verlängerung gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven folgte am Sonntag ein hart erkämpftes 4:3 nach Penaltyschießen bei den Iserlohn Roosters.

Lacroix wusste, wer sich für den Arbeitssieg beim Tabellenletzten der Deutschen Eishockey Liga hauptverantwortlich zeichnete. „Am Ende können wir uns bei Gustaf Wesslau bedanken. Er war unser bester Spieler“, befand der neue KEC-Coach. Der schwedische Schlussmann der Kölner hatte nicht nur das Kunststück fertiggebracht, im Penaltyschießen alle vier Versuche der Sauerländer zu vereiteln. Er hatte auch dafür gesorgt, dass es die Haie überhaupt dorthin geschafft hatten.

In der Verlängerung, in der Iserlohn dem Zusatzpunkt deutlich näher gewesen war, entschärfte Wesslau zunächst einen Strafpenalty von Louie Caporusso, ehe er Sekundenbruchteile vor Ablauf der Overtime mit einem überragenden Reflex gegen Anthony Camara den drohenden „Sudden Death“ für sein Team ein zweites Mal abwendete.

Während Wesslau also unverändert als Mann für den Unterschied funktioniert, hat Dan Lacroix bei der Installation seines neuen Systems noch Arbeit vor sich. Das wurde sowohl gegen Bremerhaven als auch in Iserlohn deutlich, ist angesichts der wenigen Trainingseinheiten, die dem Kanadier mit seiner neuen Mannschaft bislang zur Verfügung standen, aber auch nur allzu verständlich.

Lacroix lässt im Vergleich zu seinem Vorgänger Peter Draisaitl ein etwas offensiveres System mit anderen Laufwegen und Zuordnungen spielen. Ziel ist, durch schnelle, kurze Pässe und weniger Scheiben in die Tiefe zügiger aus der eigenen Zone herauszukommen. „Es ist ein bisschen läuferischer als vorher. Doch wir sind alle fit, deshalb ist das kein Problem“, meint Stürmer Lucas Dumont.

Bis die Haie-Profis die System-umstellung verinnerlicht haben, wird es allerdings noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. „Wir sind bei der Umsetzung noch ganz am Anfang. Das wird sich in den nächsten Wochen einspielen“, sagt Frederik Tiffels, der Siegtorschütze in Iserlohn.

Weitere Fortschritte sollen am kommenden Freitag (19.30 Uhr) zu erkennen sein. Dann treten die Kölner bei den Grizzlys Wolfsburg an. Mit dabei ist nach wochenlanger Pause wegen eines Bänderrisses Pascal Zerressen. Angesichts des sich zuspitzenden Kampfes um das Playoff-Viertelfinale stünde dem KEC ein Sieg in der regulären Spielzeit gut an. Der Vorsprung auf Ingolstadt und Tabellenrang sieben, den ersten nicht direkten Playoff-Platz, beträgt nur drei Zähler.

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