Doper-Outing "wünschenswert" Hörmann: Schwachpunkte im System erkennen

Berlin · DOSB-Chef Alfons Hörmann hat die jüngsten Enthüllungen der ARD-Dopingredaktion zu den Olympischen Spielen 2008 als "schockierenden Vorgang" bezeichnet.

 DOSB-Präsident Alfons Hörmann hält das Outing von ehemaligen Dopern für "wünschenswert".

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hält das Outing von ehemaligen Dopern für "wünschenswert".

Foto: Peter Gercke

In einem Interview des Südwestrundfunks SWR sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, diese Fälle müssten ernst genommen werden. Dem Bericht zufolge soll das Internationale Olympische Komitee Dopingproben mit dem verbotenen Clenbuterol verschwiegen und die Fälle nicht weiter verfolgt haben.

Hörmann nannte es "wünschenswert", dass sich ehemalige Doper heute klar dazu bekennen. "Diese Fälle helfen naturgemäß, weil man daraus erkennen kann, wo die Schwachpunkte im System waren, aber auch, wo Themen sind, die man medizinisch aufbereiten und nachverfolgen muss", sagte Hörmann. Deshalb gebe es entsprechende Kronzeugenregelungen.

Auf Forderungen, das Anti-Doping-Management unabhängig von sportlichen und politischen Einflüssen zu gestalten, reagierte Hörmann ablehnend: "Noch keiner von denen, die das bisherige System kritisiert haben, hat einen plausiblen und stimmigen Vorschlag unterbreitet." Der DOSB fordere eine "noch weit professionellere Koordination der Aktivitäten". Auch bei der Welt-Anti-Doping-Agentur sei noch "nennenswert Luft nach oben, um internationale Chancengleichheit zu schaffen".

Für den deutschen Sport wiederholte Hörmann die Devise: "Wir wollen Erfolg, aber nicht um jeden Preis. Wir leben lieber mit dieser Form von Misserfolg, als über irgendwelche Leistungsmanipulationen Medaillen zu erzielen."

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