Korruptionsskandal Funktionär Al-Sabah beendet FIFA-Arbeit

Berlin · Er gilt als einer der einflussreichsten Strippenzieher im internationalen Sport: Ahmad Al-Fahad Al-Sabah. Der kuwaitische Scheich zieht sich nun von seinen FIFA-Ämtern zurück. Vorwürfe der Korruption weist er vehement zurück.

 Scheich Ahmad Al-Fahad Al-Sabah legt seine FIFA-Ämter nieder.

Scheich Ahmad Al-Fahad Al-Sabah legt seine FIFA-Ämter nieder.

Foto: Tatyana Zenkovich

Der einflussreiche Sportpolitiker und FIFA-Spitzenfunktionär Scheich Ahmad Al-Fahad Al-Sabah hat Konsequenzen aus Vorwürfen im Korruptionsskandal des Fußball-Weltverbands gezogen.

In einer Erklärung der asiatischen Olympia-Verbände (OCA), deren Präsident der Kuwaiter Al-Sabah ist, hieß es, er trete von all seinen Fußball-Ämtern zurück. Er werde am 9. Mai in Bahrain nicht erneut für das FIFA-Council kandidieren.

FIFA-Präsident Gianni Infantino kommentierte den Schritt in einer knappen Erklärung: "Ich habe die Entscheidung von Ahmad Al-Fahad Al-Sabah zur Kenntnis genommen. Ich möchte ihm für diese Entscheidung danken, die sicherlich nicht einfach zu treffen war, aber im besten Interesse der FIFA ist."

Al-Sabah ist möglicherweise indirekt durch das Geständnis des Fußball-Funktionärs Richard Lai vor einem New Yorker Gericht belastet worden. Demnach könnte das IOC-Mitglied an der Zahlung von Schmiergeldern im hohen sechsstelligen Bereich beteiligt gewesen sein.

Al-Sabah zählt international zu den mächtigsten Sportpolitikern. Er war auch am Wahlerfolg von Thomas Bach zum IOC-Präsidenten maßgeblich beteiligt.

Der Scheich, der auch die Vereinigung Nationaler Olympischer Komitees (ANOC) anführt, wies erneut jegliche Vorwürfe zurück. "Mit Blick auf die angeblichen illegalen Zahlungen an Richard Lai kann ich nur noch einmal auf meine frühere Erklärung verweisen und energisch jedes Fehlverhalten bestreiten", hieß es in der Erklärung. Er werde mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um die Anschuldigungen zu entkräften.

Lai, Präsident des Fußballverbandes der Pazifikinsel Guam und im Vorstand von Asiens Verband AFC, hatte zugegeben, Schmiergelder angenommen zu haben. Demnach habe er 2011 von einem Kandidaten für die FIFA-Präsidentschaftswahl 100 000 Dollar für seine Stimme und zwischen 2009 und 2014 mehr als 850 000 Dollar an Schmiergeldern von Funktionären in der AFC-Region erhalten. Namentlich wurde Al-Sabah durch Lai nicht genannt, allerdings war in den Verhör-Dokumenten vom Präsidenten des Olympic Council aus Asien als Mitverschwörer Nummer 2 die Rede.

Angesichts der anstehenden Kongresse der Asiatischen Fußball-Konföderation (AFC) und der FIFA werde er seine Ämter aufgeben und nicht erneut wieder antreten, erklärte Al-Sabah. "Es war mir eine Ehre, dem FIFA-Council, der FIFA-Reform-Kommission und der AFC in den vergangenen zwei Jahren gedient zu haben, und ich werde weiter die Fußball-Familie unterstützen, bis diese Anschuldigungen widerlegt sind."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Verstärkung für die Bonn Capitals
Baseball: Phlidrick Llewellyn kommt in die Rheinaue Verstärkung für die Bonn Capitals
Aus dem Ressort