Deutsche Eishockey-Liga Flaute bei Haie-Torjäger Hanowski

KÖLN · Vor dem fünften Spiel der Playoff-Viertelfinalserie in Nürnberg wirft der GA einen Blick auf das Leistungsbarometer des KEC: Im Angriff haben die Haie noch viel Luft nach oben. Sebastian Uvira und Blair Jones überraschen.

 Auf der Suche nach seinem ersten Playoff-Tor für die Haie befindet sich Ben Hanowski (links).

Auf der Suche nach seinem ersten Playoff-Tor für die Haie befindet sich Ben Hanowski (links).

Foto: Benjamin Horn

Bevor das Viertelfinal-Duell gegen die Nürnberg Ice Tigers losging, sollte Peter Draisaitl erläutern, was aus seiner Sicht typisch für Eishockey-Playoffs ist. „Es gibt immer Jungs, die sich in den Vordergrund spielen und die man vorher nicht so auf der Rechnung stehen hatte“, antwortete der Trainer der Kölner Haie. Vier Partien sind mittlerweile in der Best-of-seven-Serie gespielt. Es steht 2:2. Vor Spiel fünf am Freitag in Nürnberg (19.30 Uhr/Telekom Sport) wirft der GA einen Blick auf das Leistungsbarometer der 21 eingesetzten KEC-Profis.

Positive Überraschungen

Im Sturm haben Blair Jones und Sebastian Uvira als dreifache Torschützen bislang voll überzeugt. „An den beiden sieht man, wie wichtig große und stabile Spieler in den Playoffs sind“, erklärte Haie-Manager Mark Mahon. Blair Jones spielt dritte Reihe, Uvira ist mittlerweile bis in die erste Reihe aufgerückt. In der Verteidigung ist Dominik Tiffels die große Überraschung. Der Youngster spielt in seinen ersten Playoffs für den KEC abgeklärt und intelligent.

Überdurchschnittlich gut

Urgestein Moritz Müller spielt seine bislang wohl beste Playoffs-Serie überhaupt im KEC-Dress. Der 31-jährige Verteidiger hat neben Silber viel Selbstvertrauen von den Olympische Winterspielen mitgebracht. Stark performt auch Alexander Sulzer, der in der Defensive durch Ruhe und Übersicht glänzt.

Im Soll

Topscorer Christian Ehrhoff (fünf Punkte) hat ebenso die Erwartungen erfüllt, wie seine Verteidiger-Kollegen Corey Potter und Pascal Zerressen. Vor allem Potter rechtfertigt in der Serie, dass der KEC den auslaufenden Vertrag verlängern wird. Im Soll liegt mit 2,10 Gegentoren pro Spiel auch Torwart Gustaf Wesslau, der in Nürnberg zweimal herausragte, sich in Spiel vier in Köln aber auch Fehler leistete. Im Angriff liefern Unterzahlspezialist T.J. Mulock, Philip Gogulla (zwei Tore), Jean-Francois Boucher und Ryan Jones solide Arbeit, wobei Gogulla mit nur sieben Torschüssen in vier Partien noch unter seinen Möglichkeiten geblieben ist.

Luft nach oben

Olympiaheld Felix Schütz überragte beim 4:1 in Spiel eins mit zwei Toren, war zuletzt aber als Mittelstürmer weniger zu sehen. Der Nummer 55 des KEC fehlen als Unterschiedsspieler noch die besonderen Momente. Zu ungefährlich agieren die Center Kai Hospelt und Bill Thomas, Der nachverpflichtete Thomas (1 Assist) hat erst sechsmal aufs Tor geschossen, Hospelt (ein Assist) sogar nur zweimal. Gleiches gilt für den noch punktlosen Flügelstürmer Nico Krämmer, der die Haie nach der Saison verlassen wird. Luft nach oben hat nach seiner Knieverletzung auch der nur in Spiel eins eingesetzte Verteidiger Fredrik Eriksson in seiner letzten Saison in Köln.

Echte Enttäuschungen

Ben Hanowski trifft das Tor nicht mehr. 18 Mal ließ es der Kanadier in der Hauptrunde klingeln, er war neben Schütz bester KEC-Schütze. In den Playoffs kommt er auf drei Assists und hat überhaupt erst sechsmal auf das Nürnberger Tor geschossen. Wohlmöglich fehlt Hanowski sein noch verletzter Sturmpartner Justin Shugg. Die Haie werden aber so oder so nach der Saison die Verträge mit den beiden Ex-Augsburgern verlängern. Hinter der Zukunft von Alexandre Bolduc steht dagegen ein Fragezeichen. Ende vergangener Saison als Führungsspieler geholt, kann der Kanadier die Rolle nach seinem tragischen Totalschaden im Knie zum Leidwesen aller nicht wie gewünscht ausfüllen. Dylan Wruck hat in der Hauptrunde enttäuscht und daran hat sich in den Playoffs nichts geändert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Verstärkung für die Bonn Capitals
Baseball: Phlidrick Llewellyn kommt in die Rheinaue Verstärkung für die Bonn Capitals
Aus dem Ressort