2. Liga FCI-Bosse erhören "Leitl raus"-Rufe - neuer Trainer gesucht

Ingolstadt · Der FC Ingolstadt handelt flott. Nur 14 Stunden nach dem 0:1 gegen St. Pauli muss der Trainer gehen. Ein "neuer Impuls" sei nötig. Auch der Nachfolger für Stefan Leitl soll "zeitnah" präsentiert werden.

 Musste beim FC Ingolstadt 04 als Trainer gehen: Stefan Leitl.

Musste beim FC Ingolstadt 04 als Trainer gehen: Stefan Leitl.

Foto: Armin Weigel

Erst hatten beim FC Ingolstadt die wütenden Fans "die Schnauze" voll, dann senkten auch die Entscheidungsträger des Fußball-Zweitligisten beim lange unterstützten Trainer den Daumen.

Die "Leitl raus"-Rufe nach dem unglücklichen 0:1 (0:0) am Freitagabend gegen den FC St. Pauli wurden nur 14 Stunden später umgesetzt. "Nach den jüngsten Ergebnissen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns auf der Position des Cheftrainers verändern wollen, um die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bekommen", begründete Sportdirektor Angelo Vier am Samstag die Entscheidung.

Neben Stefan Leitl muss auch dessen Co-Trainer Andre Mijatovic gehen. Wer das verunsicherte Team, das in sechs Partien nur fünf Punkte holte, an diesem Dienstagabend im schweren Auswärtsspiel beim 1. FC Köln betreut, blieb zunächst offen. "Wir brauchen einen Trainer, der die Liga kennt, Erfahrung hat und ein Anker für die Mannschaft ist", äußerte Vier. Leitls Nachfolger soll "zeitnah" präsentiert werden, teilte der Verein mit. Er soll der Mannschaft "neue Impulse geben".

Gehandelt wird unter anderen Jens Keller (47), der bis Dezember 2017 bei Union Berlin tätig war. Dazu Uwe Neuhaus (58), zuletzt bei Dynamo Dresden entlassen. Oder Torsten Lieberknecht (45), lange erfolgreich bei Eintracht Braunschweig tätig. Alle drei sind Zweitliga-Kenner.

Das Ende von Leitl hatte sich in den Szenen unmittelbar nach der Niederlage gegen St. Pauli abgezeichnet. Der 41-Jährige war direkt nach dem Abpfiff in die Kabine geflüchtet, während sich die Spieler allein auf dem Rasen zu einem Kreis versammelten, danach auch zu den aufgebrachten Fans in die Kurve gingen und das Gespräch suchten.

Leitl schien da schon zu ahnen (oder sogar zu wissen?), dass ihm die Heimniederlage fünf Tage nach dem desaströsen 0:6 in Bochum nicht mehr nachgesehen würde. Das FCI-Urgestein hatte vor einem Jahr auch früh in der Saison Maik Walpurgis abgelöst. Leitl konnte das Team aber nicht dauerhaft weiterentwickeln. Der im Sommer teuer umgebaute Kader liefert aus Sicht der Anhänger und der Bosse viel zu wenig.

Symptomatisch für die Sackgasse, in der die Schanzer unter Leitl steckten, war dessen letztes Spiel. Der FCI schlug sich selbst: Erst sah Konstantin Kerschbaumer unnötig Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels (77. Minute). Dann fiel in Unterzahl, begünstigt durch einen Patzer von Torwart Marco Knaller, das Gegentor durch Ryo Miyaichi (82.).

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