Motorsport Ekström provoziert Unfall und erzürnt die Konkurrenz

Nürnberg · Mattias Ekström zählt fraglos zu den besten Fahrern in der DTM. Weil er sich zuletzt aber mehrfach öffentlich über seine Konkurrenten beklagte, war der Aufschrei nach einem von ihm verursachten Unfall am Norisring groß. Eine Strafe gab es aber auch für eines seiner Opfer.

 Auf dem Norisring gab es jede Menge Krach.

Auf dem Norisring gab es jede Menge Krach.

Foto: Jürgen Tap

Die Wut auf Audi-Fahrer Mattias Ekström kostete Mercedes-Mann Christian Vietoris 3000 Euro. "Das ist das allergrößte Arschloch, unglaublich", fluchte Vietoris in der ARD nach einem von Ekström provozierten DTM-Unfall.

"Erst macht er auf Sonnyboy im Fahrerlager, dann räumt er alle ab. Er soll bleiben, wo er ist. Ich will ihn gar nicht sehen", legte der Üiloit nach. Die Quittung für Vietoris: Er musste für seine Beleidigung eine Geldstrafe bezahlen.

Seine drastische Reaktion war aus zweierlei Gründen verständlich. Zum einen hatte ihn Ekström von der Strecke geräumt, als er in Führung lag und ihn um die Siegchance gebracht. Zum anderen polarisiert der Schwede wie kaum ein anderer im DTM-Lager.

Der 37-Jährige zählt zu den besten Tourenwagenfahrern der Welt. Daran zweifeln auch seine Kritiker nicht. Doch in der ersten Saisonphase des Deutschen Tourenwagen Masters ist er nicht nur der Konkurrenz als mitunter beleidigender Ankläger aufgefallen. Und ausgerechnet das angriffslustige Urgestein der DTM hatte nun am Samstag mit seinem missglückten Überholversuch das Rennen der beiden führenden Marken-Kollegen Vietoris und Robert Wickens zerstört und bei Mercedes für viel Frust gesorgt.

Wickens musste seine Fahrt wie Ekström beenden und verlor die Gesamtführung, der an der Aktion eigentlich unbeteiligte Vietoris fiel von der Spitze auf Platz zehn zurück, nachdem ihm Ekström ins Heck gekracht war. Audi dagegen konnte durch Edoardo Mortara eine 14 Jahre andauernde Sieg-Flaute auf dem Stadtkurs beenden und Rang eins in der Fahrerwertung erobern.

Auch mit etwas Abstand nahm Vietoris Ekström das "Sorry" nicht ab. "Es tut mir wirklich leid für ihn", versicherte der Schwede. "Der von hinten hat die Verantwortung, das nehme ich schon auf meine Kappe, dass ich ihn getroffen habe. Gar keine Frage." Auch die Sportkommissare gaben Ekström die Schuld und bestraften ihn für das Rennen am Sonntag (13.03 Uhr) mit einer Rückversetzung um drei Startplätze.

Der DTM-Chef von Mercedes hatte keinerlei Verständnis für Ekströms Aktion aus der 20. Runde. "Insbesondere, wenn es ein erfahrener Fahrer ist, der sich zuvor zum Moralapostel aufgeschwungen hat und der Meinung war, er könnte über andere Leute im Fahrerfeld urteilen", sagte Ulrich Fritz.

Ekström ist bekannt für seine harten Manöver. Sieht er eine Lücke, nutzt er diese Gelegenheiten zum Überholen konsequenter und frecher als die allermeisten seiner Konkurrenten. Weil in den ersten Saisonrennen dabei aber nicht immer alles nach dem Geschmack des zweimaligen DTM-Champions ablief, beklagte er sich öffentlich.

"Bei so jemandem wie Götz sieht man, dass der in der DTM vollkommen überfordert ist. Er schafft es nicht einmal auf der Geraden geradeaus zu fahren. Ich glaube, er hat einfach nicht mehr Talent", hatte er beispielsweise über Mercedes-Mann Maximilian Götz gesagt und bezeichnete diesen und BMW-Fahrer Antonio Felix da Costa als "Clowns".

Weil aber immer jeweils auch Ekström an Zwischenfällen beteiligt war, forderte Vietoris nun sogar eine Rennsperre. Das gibt das Reglement allerdings gar nicht her. Auch ohne Suspendierung Ekströms ist für Wickens aber klar: "So, wie der derzeit fährt, gewinnt er nie mehr eine Meisterschaft." Genau die aber ist Ekströms erklärtes Ziel.

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