Kölner Haie vs. Wolfsburg Grizzlys Ein Duell auf Augenhöhe

KÖLN · Die Kölner Haie treffen im Playoff-Viertelfinale auf die Wolfsburg Grizzlys. Ein Vergleich der beiden Teams vor dem Auftaktspiel an diesem Dienstag.

 Der Titel ist das Ziel von Cory Clouston und den Kölner Haien.

Der Titel ist das Ziel von Cory Clouston und den Kölner Haien.

Foto: picture alliance / Peter Steffen

Wer auch immer in diesen Tagen nach seiner Einschätzung zum Ausgang der Playoff-Viertelfinalserie zwischen den Kölner Haien und den Wolfsburg Grizzlys gefragt wird, dem kommt schnell das Wort „eng“ über die Lippen. Was bedeutet, dass diese „Best-of- Seven“-Serie zwischen dem Vierten der Hauptrunde aus Köln und dem Fünften aus Wolfsburg offener erscheint als die anderen drei. Die nur leicht favorisierten Haie besitzen zwar Heimrecht und den etwas besser besetzten Kader, die Grizzlys dafür aber ein läuferisch starkes, eingespieltes und in den Playoffs erfahrenes Team. Ein Vergleich der Kontrahenten vor dem ersten Duell am Dienstag (19.30 Uhr, Lanxess Arena):

Die Clubs: Eishockey in Wolfsburg gibt es seit der Gründung des ESC Wolfsburg im Jahr 1964. Über den ESC und den EC Wolfsburg entstand 1996 der EHC Grizzly Adams Wolfsburg, der 2004 in die Deutsche Eishockey Liga aufstieg. Nach dem Pokalsieg 2009 unter dem kürzlich verstorbenen Coach Toni Krinner führte Trainer Pavel Gross die Grizzlys 2011 und 2016 jeweils zur Vizemeisterschaft und viermal ins Halbfinale. Die Kölner Haie gibt es seit 1972. Der achtmalige Meister zählt zu den großen Marken des deutschen Eishockeys und spielt seit DEL-Gründung 1994 in der höchsten Spielklasse.

Die Bilanz: Bislang trafen Haie und Wölfe in der DEL 55 Mal aufeinander. Die Kölner siegten 27 Mal, die Wolfsburger 28 Mal. In den Playoffs spielten beide Clubs bisher dreimal gegeneinander. Zweimal setzte sich dabei der KEC durch, einmal die Wölfe.

Die Trainer:„Ich erwarte zwei sehr strukturierte Coaches. Das wird ein Schach-Spiel“, vermutet Haie-Manager Mark Mahon. Sein Wolfsburger Pendant Cahrlie Fliegauf glaubt fest an seinen Trainer: „Pavel Gross überlässt nichts dem Zufall, er seziert die Gegner.“ Der gebürtige Tscheche Gross gilt als akribischer Arbeiter und sehr emotionaler Trainertyp. Der 48-Jährige arbeitet seit 2008 im Stab der Wolfsburger, seit 2010 ist er Chefcoach. Als Aktiver spielte Gross für Sparta Prag, den EHC Freiburg, Adler Mannheim und die Berlin Capitals. 1988 wurde er vom NHL-Club New York Islanders gedraftet.Cory Clouston arbeitet erst seit Januar 2016 in der DEL. Die Haie engagierten den 47-Jährigen als Nachfolger von Niklas Sundblad. Der Kanadier, der keine nennenswerte Karriere als aktiver Spieler vorzuweisen hat, war von 2009 bis 2011 Chefcoach des NHL-Clubs Ottawa Senators.

Die Teams:Mit Gustaf Wesslau und Felix Brückmann treffen die beiden statistisch gesehen besten DEL-Goalies aufeinander. In der Grizzlys-Defensive spielt mit Jeffrey Likens der beste Vorlagengeber der Liga (28 Assists). Kölns Bester in dieser Statistik ist Frederik Eriksson (24). Die Haie stellen mit nur 109 Gegentoren die beste Abwehr der Liga.

Im Angriff verfügen die Grizzlies über viel Erfahrung und mit Brent Aubin (25 Tore) und Ex-Hai Sebastian Furchner (24) über zwei der besten fünf DEL-Torjäger. Gefüttert wird das Duo neben Likens zumeist von Mark Voakes (33 Assists) und Kapitän Tyler Haskins (27). Bei den Haien lag die Hauptlast des Scorings auf der Topreihe mit Patrick Hager, Ryan Jones und Philip Gogulla. Wolfsburg (1.) und Köln (2.) sind zudem die beiden besten Unterzahlteams der Liga. Wobei der KEC mit 881 Strafminuten die meisten aller 14 DEL-Clubs aufweist.

Spielstätten und Zuschauer:Die Grizzlys spielen in der 4500 fassenden Eis Arena Wolfsburg. Sie zieren seit Jahren das Ende der Zuschauertabelle (aktueller Schnitt 2688). Die Haie (Schnitt 12 662) stehen in diesem Ranking erstmals seit Jahren wieder an der Spitze.

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