Biathlon Doll läuft auf Rang zwei - Biathletinnen ohne Podestplatz

Canmore · Wie beim Sprint der Damen tags zuvor macht der Wind im Massenstart den Biathleten zu schaffen. Am Fuße der Rocky Mountains haben die deutschen Männer große Probleme. Nur Benedikt Doll kommt sehr erfolgreich durch das Rennen. Die Damen blieben ohne Podestplatz.

 Benedikt Doll lief beim Massenstart in Canmore noch auf Platz zwei.

Benedikt Doll lief beim Massenstart in Canmore noch auf Platz zwei.

Foto: Mike Sturk

Deutschlands Nummer eins Simon Schempp erwischte einen rabenschwarzen Tag. Dafür sprang Benedikt Doll in die Bresche.

Beim Biathlon-Weltcup im kanadischen Canmore lief der 25-Jährige in der Massenstart-Windlotterie dank einer phänomenalen Schlussrunde auf Rang zwei und sicherte sich damit seine beste Saisonplatzierung. "Dass ich nach vorne noch zwei Plätze gut machen kann, damit habe ich nicht gerechnet", sagte der völlig abgekämpfte Doll nach seinem Kraftakt.

Während bei schwierigen Windbedingungen Schempp gleich acht Strafrunden kassierte und nur 21. wurde, hätte Doll bei einem Fehler weniger sogar seinen ersten Weltcupsieg holen können. Am Ende fehlten ihm nur 4,1 Sekunden zum Italiener Dominik Windisch.

Das hatte der begeisterte Hobby-Koch, der viermal in die Strafrunde musste, im Zielraum gar nicht auf dem Schirm. "Die Freude über Platz zwei überwiegt. Aber vor allem beim ersten Liegendschießen hätte ich mehr drehen müssen. Das ärgert mich, denn die Fehler wären ohne großen Aufwand zu vermeiden gewesen", sagte Doll der Deutschen Presse-Agentur.

Nach den letzten 150 Extra-Metern ging Doll am Fuße der nebelverhangenen Rocky Mountains kraftvoll auf die Aufholjagd der drei vor ihm liegenden Kontrahenten. "Ich musste gleich volle Kanne losgehen, damit die gar nicht erst rankommen. Das hat gut geklappt", erklärte Doll sein Erfolgsrezept inklusive Laufbestzeit. Lediglich Windisch holte er nicht mehr ein.

Während Doll jubelte, kam Schempp mit den schwierigen Bedingungen gar nicht zurecht. Das war ihm auch schon beim Saisonauftakt in Östersund passiert, als er nach acht Fehlern als Sprint-77. sogar die Verfolgung verpasste. Auch bei der vergangenen WM in Kontiolahti war er als Mitfavorit im Sprint nach sieben Fahrkarten nur 77. geworden und ebenfalls an der Qualifikation für den Verfolger gescheitert.

Wie schon am Freitag beim Damen-Sprint fegte ein starker Wind mit teils heftigen Böen in den Schießstand. Arnd Peiffer wurde nach vier Fehlern Achter, Doppel-Weltmeister Erik Lesser (7) nur 28.

Bei den Damen wurde Franziska Hildebrand als beste Deutsche Fünfte. Die Staffel-Weltmeisterin schoss nur zwei Fehler, verpasste das Podest aber deutlich. Siegerin Dorothea Wierer aus Italien, die zweitplatzierte Französin Marie Dorin Habert sowie Gabriela Soukalova aus Tschechien mussten jeweils nur einmal in die Strafrunde.

Am Ende fehlten Hildebrand 23 Sekunden zum Podest. "Ich bin froh, dass es am Schießstand heute gut geklappt hat", sagte die 28-Jährige dem ZDF. Damit konnte sie auch ihr schlechtes Sprintergebnis abhaken, wo sie der Windlotterie (5 Fehler) zum Opfer fiel und trotz Laufbestzeit nur 43. wurde. "Heute habe ich mich nicht so spritzig wie gestern gefühlt. Deshalb bin ich mit dem Platz zufrieden."

Laura Dahlmeier wurde nach 12,5 Kilometern und zwei Schießfehlern Siebte direkt gefolgt von Miriam Gössner (4 Fehler). Franziska Preuß (2) landete auf Position elf, Luise Kummer (3) wurde 16. und Karolin Horchler (4) in ihrem ersten Weltcup-Massenstart 23.

Der Weltcup im Südwesten Kanadas endet am Sonntag mit der Single-Mixed-Staffel (18.10 Uhr) und der Mixed-Staffel (22.05 Uhr).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Verstärkung für die Bonn Capitals
Baseball: Phlidrick Llewellyn kommt in die Rheinaue Verstärkung für die Bonn Capitals
Aus dem Ressort