In Glasgow und Berlin Die deutschen Favoriten bei den European Championships

Berlin · In Glasgow und Berlin kämpfen in den kommenden elf Tagen Athleten bei den European Championships in sieben Sportarten um Medaillen in insgesamt 188 Disziplinen. Die deutschen Verbände sind mit ihren Topathleten chancenreich dabei.

 Diskus-Olympiasieger Christoph Harting zählt in Berlin zu den deutschen Titelanwärtern.

Diskus-Olympiasieger Christoph Harting zählt in Berlin zu den deutschen Titelanwärtern.

Foto:  Jan Woitas

Große Namen von Olympiasiegern und Weltmeistern schmücken die deutschen Aufgebote für die sieben zeitgleich ablaufenden Europameisterschaften im Rahmen der European Championships vom 2. bis 12. August in Glasgow und Berlin.

Christoph Harting und Thomas Röhler triumphierten mit Diskus und Speer schon vor zwei Jahren bei Olympia in Rio. Auch die Turn-Riege um Weltmeisterin Pauline Schäfer geht mit Zuversicht in die am Donnerstag beginnende EM von Glasgow.

LEICHTATHLETIK: Diskus-Olympiasieger Christoph Harting zählt in Berlin ebenso zu den deutschen Titelanwärtern wie Pamela Dutkiewicz (Hürdensprint), Gina Lückenkemper (100 Meter), Gesa Felicitas Krause (Hindernislauf), die Kugelstoß-Meister Christina Schwanitz und David Storl, sowie das Speerwurf-Trio mit Olympiasieger Thomas Röhler, Weltmeister Johannes Vetter und Andreas Hofmann.

RADSPORT: Tour-de-France-Etappensieger John Degenkolb trägt als Kapitän die Hoffnungen auf der Straße. Im Einzelzeitfahren hat Maximilian Schachmann Außenseiterchancen. 22 der 30 Radsport-Entscheidungen fallen auf der Bahn - hier liegen auch die größten Chancen der Deutschen. Olympiasiegerin und Weltmeisterin Miriam Welte geht als Titelverteidigerin im 500-Meter-Zeitfahren an den Start. Im Zweier-Mannschaftsfahren, ab 2020 wieder olympisch, liegen die Hoffnungen auf den Berlinern Theo Reinhardt/Roger Kluge. Sie wurden Ende Februar in Apeldoorn Weltmeister.

SCHWIMMEN: Lagenspezialist Philip Heintz, Rücken-Ass Christian Diener und Vize-Weltmeisterin Franziska Hentke sowie Florian Wellbrock, Sarah Köhler und Lisa Graf haben die wohl besten Medaillenchancen. Zudem machte der Schmetterlingsschwimmer und Youngster Ramon Klenz bei den deutschen Meisterschaften auf sich aufmerksam. Marco Koch verpasste die Qualifikation. Im Freiwasser sollten nach Einschätzung von Bundestrainer Stefan Lurz zwei bis drei Medaillen drin sein. Bei den Wasserspringern ruhen die Hoffnungen einmal mehr auf Rekordeuropameister Patrick Hausding.

TURNEN: Obwohl drei Olympia-Turnerinnen wegen Verletzungen fehlen, geht das deutsche Quintett chancenreich ins Championat. Das Team-Finale ist das Minimalziel, weitere fünf Chancen haben die Damen um Weltmeisterin Pauline Schäfer für das Erreichen der Gerätefinals. Bei den Männern sind Medaillen nicht unbedingt zu erwarten, doch Chancen gibt es für Marcel Nguyen am Barren und Andreas Bretschneider am Reck. Auch das Team will ganz weit vorn landen.

RUDERN: Die Deutschen gehen mit zwei Goldaspiranten in die Rennen. Topfavorit ist der Deutschland-Achter um Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin), der in allen drei Weltcups triumphierte und sich in Glasgow in Bestbesetzung präsentiert. Darüber hinaus reist der Frauen-Doppelvierer nach dem souveränen Erfolg im Weltcup-Finale mit guten Chancen nach Glasgow, die Besatzung wird aber gegenüber den Rennen auf dem Rotsee verändert. Nur in sieben der 14 olympischen Bootsklassen sind die Deutschen am Start.

TRIATHLON: Die Deutsche Triathlon Union betrachtet die European Championships in Glasgow als einen der Saisonhöhepunkte und wird mit Laura Lindemann ihre derzeit stärkste Athletin an den Start bringen. "Wir streben im Frauenbereich ein Top-3-Ergebnis an. Die Konkurrenz wird angesichts des Formates und der Medienpräsenz sehr hoch sein", meinte Sportdirektor Jörg Bügner. Von der Staffel, die zuletzt in Edmonton schwächelte, erwartet er eine Platzierung unter den besten fünf europäischen Nationen, damit die durchwachsene Saison einen versöhnlichen Abschluss erfährt.

GOLF: Die deutschen Männer verpassten die Qualifikation, über die Ranglisten schafften aber zwei Damen-Teams den Sprung nach Glasgow. Medaillenchancen werden ihnen aber kaum eingeräumt.

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