Kommentar zu den Wechselgerüchten um Mats Hummels Der Albtraum zum Traumfinale

Meinung · Am 21. Mai treffen Borussia Dortmund und der FC Bayern im DFB-Pokal-Endspiel aufeinander. Vor dem Showdown der beiden besten deutschen Fußball-Vereinsmannschaften wird viel über einen zur kommenden Saison möglichen Wechsel von BVB-Idol Mats Hummels nach München diskutiert. Der Weltmeister steht vor einer schwierigen Entscheidung.

 Jubelt Mats Hummels (Zweiter von rechts), hier nach dem Tor zum 1:0 durch Gonzalo Castro beim 3:0-Halbfinalsieg bei Hertha BSC Berlin, auch in der kommenden Saison für Borussia Dortmund?

Jubelt Mats Hummels (Zweiter von rechts), hier nach dem Tor zum 1:0 durch Gonzalo Castro beim 3:0-Halbfinalsieg bei Hertha BSC Berlin, auch in der kommenden Saison für Borussia Dortmund?

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Mats Hummels fühlt sich um den Schlaf gebracht. Mit Blick auf das Pokal-Traumfinale aller Fußball-Fans? Oder, weil ihm das Thema Vereinswechsel, wie er selbst sagt, „sehr nahe geht“? Es gibt gute Gründe, dass der FC Bayern ins Zentrum der Spekulationen über den künftigen Hummels-Arbeitgeber rückt.

Ob ManUnited, Juventus oder Barca – einen solchen Wechsel würden die Dortmunder Fans verzeihen. Aber zum Rivalen von der Isar? Nach Götze und Lewandowski jetzt auch noch Hummels? Das Muster ist bekannt: Der FC Bayern kauft der Konkurrenz die besten Spieler weg, um sie zu schwächen. Auch wenn FCB-Kenner in diesem Fall einwenden dürfen, dass Hummels in der Münchner Jugend ausgebildet wurde und erst 2009 zum BVB kam.

Alle Emotionen mal beiseite: Der 27-Jährige wird Für und Wider abwägen und den im Profifußball üblichen Gedankengängen folgen. Macht der Wechsel sportlich Sinn? Ist er finanziell lukrativ? Beides trifft zu. Der zur Höchstform zurückgekehrte Defensivspieler hat noch die Hälfte seiner Karriere vor sich. Auch muss dem in puncto Vereinsliebe farbenblinden Bundestrainer gefallen, wenn die Weltmeister-Innenverteidigung Boateng / Hummels mehr zusammen übt.

Im Interesse einer spannenden Bundesliga wäre der Wechsel jedoch nicht: Just in dem Moment, in dem die Schwarz-Gelben es wieder fast auf Augenhöhe geschafft haben und das DFB-Pokalfinale 2016 einem Endspiel um die deutsche Meisterschaft gleich kommt.

Die BVB-Verantwortlichen müssen sich mit allen Kräften gegen einen Hummels-Wechsel zum Rivalen wehren. Er wäre der Schlüssel, um die Kräfteverhältnisse auf Jahre hinaus zugunsten des Rekordmeisters zu zementieren. Strategisch sind die Münchner den Dortmundern weit voraus. Während der BVB an der Festigung gerade zurückgewonnener Stärke werkelt, plant der FC Bayern seine Erfolgsära jenseits des Jahrzehnts: Neuer, Boateng, Martinez, Alaba und Müller haben bis 2021 unterschrieben, in Dortmund trifft dies nur auf Bender zu.

Möglich, dass Hummels von einem Albtraum verfolgt wird. Pokalfinale 1984, er wird die Geschichte aus Erzählungen kennen: Lothar Matthäus verschießt und die große Ära einer anderen Borussia endet.

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